Donnerstag, 26. Mai 2016

Björk - Hyperballad *Outcast Mixes

Auf meinem Plattenteller rotiert gerade die Promo-10" unserer geliebten Islands-Elfe. Vergessen wir die A-Seite am Besten gleich, denn bei dem Versuch, Björk's Gesang mit einem 4-2-The-Floor Beat zu einem Pseudo-Underworld-Smasher a la "Born Slippy" zu fusionieren, klappen sich mir die Fussnägel hoch. Der 'Over The Edge'-Mix auf der Flipside ist da schon wesentlich interessanter. Reinster Distortion-Hop der düsteren Sorte kombiniert mit durch diverse Filter gejagte Vocals erfreuen das Herz des Experimentalfetischisten umso mehr. Nix für Dancefloor, aber schön, insofern mensch der Zerstörung eine gewisse Ästhetik abgewinnen kann.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Freitag, 20. Mai 2016

Garbage - Milk *Remixes

Nun haben sich also im allgemeinen Remix-Fieber Massive Attack an dem Hit dieser Band vergriffen und wie zu erwarten kann bei einer Konstellation diesen Kalibers kaum etwas schiefgehen. Herausgekommen sind 2 Trip-Pop Tracks auf der A und ein Ambient-Pop Track auf der B-Seite, wobei ich vor allem den ambitionierten Drum'n'Bass-DJ's unter euch Letzteren ans Herz legen möchte, da sich der melancholische Gesang wunderbar als Break in einem Darkcore-Set eignet. Insgesamt aber auch für neugierige Einsteiger interessant, die sich dem Thema TripHop einmal von der nicht abstrakten Seite nähern wollen.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Sonntag, 15. Mai 2016

Heinrich At Hart [Chrome]

In eine ähnliche Kerbe wie Panacea schlägt auch diese 12" auf Chrome. Die A-Side mit Drum'n'Bass, die B-Side mit einem kurzen, wirren Ambient Track, dem ein Stück folgt, das sich anhört als ob Freddy Krüger auferstanden wäre, um die Welt mit Evil TripHop zu terrorisieren. Eigentlich erschreckend einen derart gut abgehenden Track mit soviel Distortion, düsteren Flächen und fiesem Geschraube versehen zu können, ohne dass es der Wirkung Abbruch tut. Psychopathen aller Länder vereinigt euch zum Tanze...

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Dienstag, 10. Mai 2016

Panacea - Low-Profile Darkness [Chrome]

Viele Leute standen Drum'n'Bass aus deutschen Landen ja bisher ein wenig skeptisch gegenüber, da der Ursprung dieser Bewegung ja eigentlich auf der anderen Seite des Ärmelkanals liegt. Doch diese sollten sich doch bitte durch dieses Album eines Besseren belehren lassen. Panacea - allein der Klang dieses Wortees verspricht schon eine brodelnde Urgewalt an Sounds und diese Hoffnung erfüllen die wahnsinnigen Beats mit dem superkrassen Distortion-Faktor auch. Diese Platte könnte echt  als Soundtrack für einen düsteren Endzeit-Manga dienen... "Wir schreiben das Jahr 2434 und der dritte Weltkrieg ist gerade beendet. Tausende von Mutanten bevölkern den Planeten Erde...". Macht euch bereit für eine Begegnung mit Drum'n'Böse der 3. Art. Kaufen!

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Donnerstag, 5. Mai 2016

THC - Der Name Tut Nichts Zur Sache

Ob der Name hier nichts zur Sache tut, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls ist THC mehr als nur die Abkürzung des Wirkstoffes des umstrittenen Rauchkrautes. Nein, THC ist HipHop aus Hamburg, sehr funky mit viel Gitarreneinsatz und vor allem weit entfernt vom üblichen smoothen Gangsta-Stuff, der in den Charts momentan so sehr gehyped wird. Malte B.'s Style erinnert teilweise mehr an toastende Ragga-MCs als an Rap, kommt aber gerade dadurch sehr direkt rüber. Auch die Texte sind direkt aus dem Leben gegriffen und mensch merkt, dass die Jungs Ahnung von den Dingen haben, die sie in ihren Texten wiedergeben.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 11.1997

Dienstag, 3. Mai 2016

AlexDee - Rush *The Remixes [Phantomnoise 006]

Nachdem "Rush" von Katalognummer 002 des Leipziger Imprints Phantomnoise schon lange als heimliche Hymne in Sachen ultradarkem Drum'n'Bass gilt, gibt es nun die Remixe im stylischen 7" Format. Während die Society Suckers ihre Variation mit messerscharf steppenden Distortionbeats eröffnen, bricht nach dem ersten Break ein massives Amengewitter über den Konsumenten herein, das dem Begriff DarkJungle alle Ehre macht. LXC's Remix auf der Flipside übt sich in metallischem Anti-Funk mit Beats, die sich scheinbar selbst im Weg  stehen und nur bei Konsumenten vertrackter Reinforced-Scheiben von Anfang an auf Verständnis stossen. Doch auch hier sorgt wieder das Break für die  Abfahrt - positive Bleeps aus dem Telefonhörer, verhallte Scratches und eine alberne Bassline garantieren gute Laune. Sehr schön auch das Outro in dem AlexDee mit einer toten Leitung zu kommunizieren sucht.
7/10 Points  

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003