Dienstag, 31. März 2015

Piepshow Compilation #00 - DJ-Set Der Afterhour im KitKatClub Berlin [Highball Music]

Der KitKatClub zu Berlin ist seit Anbeginn seines Bestehens ein Ort der Freizügigkeit - sowohl im musikalischen als auch im sexuellen Sinne, denn lustvolles und lustbewusstes Feiern bis in den Morgen hinein steht hier auf dem Programm. In den frühen Morgenstunden eines jeden Sonntags startet seit über zehn Jahren die Piepshow als offizielle Afterhour des KitKat-Wochenendes und auch hier wird Wert auf intensive musikalische Erfahrung und animierende Sounds gelegt, die nun nach einer Dekade des Exzesses erstmalig in Form einer CD-Compilation auch den Nicht-KitKat-Gängern zugänglich gemacht werden. Im Dreiergespann mixen sich die KitKat-Residents DJ Flash, Qualle und Sereno hier durch 18 Tracks, die sich auf dem musikalischen Grat zwischen treibendem Techno, pumpendem Progressive und dem von Corvin Dalek geprägten Hot & Wet-Sound bewegen. Letztgenannter ist auf der Piepshow-Compilation selbstredend vertreten, ebenso wie Eiven Major, Russian Roulette und Robert Natus' & Arkus P.'s Floorburner "Hardcore Salsa" sowie diverse Eigenproduktionen aus dem weiteren KitKat-Umfeld, die in dieser Kombination eine durchaus runde Mischung ergeben. Macht sich gut in jeder Sammlung und liefert vor allem dem Nicht-Vinylisten eine spannende Zusammenstellung von Tracks, die mehr Wert auf musikalische Qualität als auf ein liebloses Zusammenschustern von Hits legt. Lässt sich im Gegensatz zu vielen anderen Compilations mit kurzer Halbwertszeit wahrscheinlich auch in fünf Jahren noch gut anhören... Nice one.
 

Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 15.05.2005

Donnerstag, 19. März 2015

Why? - Sanddollars E.P. [Anticon.]

Yoni Wolf - bisher im Alleingang unter dem Alias "Why?" unterwegs - kommt nun also als Frontmann eines vierköpfigen Indie-/Folk-Hop-Quartets, das unter gleichem Namen agiert. Dem im Sommer erscheinenden Longplayer der Formation wird als Teaser die vorliegende 8-Track E.P. vorangestellt, die Why?'s neuen Sound schon vorab grob umreisst: Sprechgesang auf der Grenze zum beschleunigten Erzählerstil über quasi auskomponierten Songstrukturen mit echten Hooklines, die zuweilen an ziemlich spacigen California Surfrock erinnern. Echte HipHop-Beats spielen nur noch eine Nebenrolle und dem ein oder anderen AbstractHipHop-Head wird das wohl ein wenig zu far out sein, allerdings erschliesst sich in der Fusion der genannten Genres ein neues, interessantes Feld, dessen weitere Beobachtung sich lohnt.

Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 10.05.2005

Donnerstag, 12. März 2015

Noiseshaper - Rough Out There [Echo Beach]

Musik für den Sommer. Auch wenn diese Einschätzung - gerade in Bezug auf Reggae-/Dub-beeinflusste Musik - mehr als nur ein bischen klischeehaft klingt, schafft die Formation Noiseshaper um Axel Hirn und Flo Fleischmann, hier unterstützt von diversen Vocalisten, mit ihrem dritten Album seit Gründung der Band trotz tonnenschwerer Bässe ein nahezu perfekt sommerliches Szenario, zu dem sich perfekt der ein oder andere Cocktail in der nächsten Strandbar geniessen lässt. Genau dieses Crossover-Potential mit einer gegebenen Radiokompatibilität im Klangbild ist es auch, die in den Augen mancher Dub-Fundamentalisten zum selbst gelegten Stolperstein des vorliegenden Noiseshaper-Albums werden könnte. Denn obwohl die beiden Protagonisten musikalisch dem Konzept von Dub, Dubhouse, Steppers und Dancehall vollkommen treu bleiben, wirkt die Produktion an manchen Stellen etwas zu glattgebügelt und lässt eine gewisse Dreckigkeit vermissen, die Dub als Genre seinen Reiz verleiht.

Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 08.05.2005

Freitag, 6. März 2015

Sanomat - Duck Hunt [DJF Southcoast]

Das legendäre Kölner Acidlabel DJungle Fever unter der Leitung von Dr. Walker gebiert dieser Tage eine neue Subdivision, die sich - so zumindest das bis jetzt bekannte Konzept - der humorvollen Seite von Acid widmen wird. Das erste Release des DJF Southcoast betitelten Imprints kursiert dieser Tage als Whitelabel und beherbergt vier Tracks des Club Camouflage-Residents Sanomat, die sich absehbar für längere Zeit in den Plattenkisten der Republik einnisten werden. Während sich die A-Seite musikalisch an Clubacid der Zeit um 1995/1996 herum orientiert und zuweilen Erinnerung an Steve Mason's DJ-Sets jener Tage weckt ist es vor allem der Track B2, der die humoristische Seite des Labels zum Ausdruck bringt. Über minimalen Korsett im Poker Flat-Style und einer knarzig jackenden Bassline wird die "Heaven a place on earth"-Hookline irgendeines 80er-Überhits einer massiven Hall- und Filterattacke unterzogen, die jeden Dancefloor in Bewegung versetzt.

Gastreview für M-Conspiracy , veröffentlicht am 02.05.2005