Mittwoch, 27. Januar 2016

Thetaphi - Rainbow Stout / LXC - The Most Important [Santorin Limited]

Meines Erachtens die beste Santorin-12" in der gesamten Labelgeschichte. Während das Producerteam Thetaphi mit ihrem Track einen absolut rewindverdächtigen Raveslammer mit naivem-süsslichen Mädchengesang, massiver Bassline und extrem rollenden Beats, denen zuweilen leichte Junglereferenzen nicht abzusprechen sind, vorlegt und damit den ersten massiven Hit des noch jungen Jahres landet, widmet sich LXC auf der Flipside as usual den vertrackteren Strukuren. Obwohl im Gesamtsound ein wenig organischer und weicher geraten als bisher von dem Leipziger gewohnt und damit diesmal eher im Photek-Kontext als zur Primetime auf dem Dancefloor zu Hause, ist LXC's Handschrift auch diesmal nicht zu verkennen. Gab es nicht vor Jahren einmal den Begriff Intelligent Drum'n'Bass? 
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 01.2004

Mittwoch, 20. Januar 2016

Pyro - Seedic [Evol Intent 004]

Mittlerweile schon als Full Release in den gutsortierten Recordstores der Republik erhältlich, liegt die Katalognummer 004 des noch frischen Evol Intent-Imprints hier noch als Whitelabel vor und zeugt schon beim kurzen Durchskippen von einer massiven Durchschlagskraft auf dem Tanzboden. Während "Seedic" in der Originalversion als an sich recht monotoner, darker Tune mit technoiden Sounds eher in die Kategorie toolorientiert fällt, drückt der The Enemy Remix auf der Flipside kräftig aufs Gas. Im Intro noch sehr sphärisch und unschuldig trancey, schiebt der massive Bassline-Drop nach einer kurzen Halftime-Passage im Break die komplette Crowd an die Wand, um dann auf Amenbasis zum kollektiven Tilt einzuladen. Futter für grosse Hallen und gute Anlagen. 
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004

Freitag, 15. Januar 2016

Modified Motion - LFO / Agent Delta [MM 001 Whitelabel]

Zwei sehr feine Roller für die gepflegte Abfahrt zwischendurch. Auf der A-Seite findet sich ein durchaus gelungenes, respektvolles Drum'n'Bass-Remake des Technoklassikers "LFO" aus der Feder des Projektes LFO hinter dem sich ja bekanntlich Björk-Produzent Mark Bell verbirgt. Die leichte detroit-orientiert wirkende, trancige Melodiephrase des Originals wird um ein paar bpm nach oben gepitcht und mit einer Bassline phrasiert, die durch ihren penetranten Wiedererkennungswert leider ein paar Abzüge in der B-Note kassiert. Trotzdem Pflichtprogramm für all diejenigen, die schon Ende der 80er mit dem aufkeimenden Wort Techno etwas anzufangen wussten. Auf der Flipside dann ein gutes Tool mit klassischer Ausrichtung, das voll und ganz auf der Wirkung des effektiven Vocalsamples "The Darkness is calling me..." baut und ansonsten ohne aufzufallen alle Ansprüche eines vernünftigen Tracks erfüllt.
7/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004

Donnerstag, 7. Januar 2016

Current Value - Herd Instinct / A.I. [Ruffteck]

Der Berliner Current Value gehört zu der Sorte von Drum'n'Bass-Produzenten, die - so scheint's zumindest  - seit Jahren keinen schlechten Tag im Studio mehr gehabt haben. Zwar beschränkt sich der Output auf einige wenige Platten im Jahr, diese sind jedoch so auf den Punkt gebracht, dass es keiner weiteren Ergänzung mehr bedarf. So widmet sich "Herd Instinct" dem amengetriebenen Drum'n'Bass für grosse Hallen, kommt mit einer einfachen Zweiton-Bassline über die Runden und wird durch eine kleine Horrorfilmatmosphäre bestens ergänzt. Doch Current Value wäre nicht er selbst, wenn seine Sounds nicht derart komprimiert wären, dass sie selbst unter hunderten von Tracks mit ähnlichem Aufbau allein durch ihren Klang hervorstächen. Auf der Flipside findet sich mit "A.I." der geradere Track dieser 12", der ein wenig näher am klassischen C.V.-Sound arbeitet. Kalte, fast industriell anmutende Sci-Fi-Athmosphäre, technoid holpernde Basslines und eine Snare, die wie eine Dampframme immer wieder auf den Gemütszustand des Konsumenten einschlägt.
8/10  Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 02.2004