Samstag, 26. Juni 2021

Toddla T - Watch Me Dance: Agitated by Ross Orton & Pipes [Ninja Tune]

Spannend. Statt, wie vom Label ursprünglich vorgeschlagen, sein Album „Watch Me Dance“ von verschiedenen Remixern neu bearbeiten zu lassen, legt Toddla T. sein Werk komplett in die Hände der Sheffielder Underground-Aktivisten Ross Orton und Pipes, die dem gesamten Album einen sogenannten Re-Rub verpassen und dabei eine hochbrisante Mischung aus DigiDancehall und Dub-Techniken servieren, in die auch Variationen von UK Urban und die Echos des neu erwachten UK Garage mit einfliessen. Abwechslungsreich und doch wie aus einem Guss gefertigt und vor allem auch hochwertiges Futter für jeden Soundclash. Gehört ohne Abzüge in die Sammlung, Volltreffer.


10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 20. Juni 2021

Lights - Siberia [Last Gang Records]

tl; dr – Unschuldig elektrifizierter Mädchenpop mit Indie-Anleihen, der sich ein wenig
Dreck unter den produzierenden Fingernägeln bewahrt hat. Wer an dieser Stelle schon aussteigt, weil ihm der Sinn für Pop vollends abhanden gekommen ist, tut dies zurecht, denn ein Titel wie „Toes“ fügt sich ohne aufzufallen auch in das Tagesprogramm des Mainstreamradios ein – musikalisch steht Madonna in ihren besseren Tage bei diesem Stück Pate, ohne dabei im Gymnastikanzug zwanghaft zu hupfdohlen. Viel interessanter ist jedoch, dass sich in vielen Stücken glasklare Dubstep-Bezüge offenbaren, die Lights zwar keine dope Street Credibility verleihen, aber doch beweisen, in welchem Grad der ursprünglich inselbritische Underground-Sound in weniger als 10 Jahren die Musikwelt infiltriert hat. Die bessere Variante von Pop, die aber andererseits auch nicht unverzichtbar ist. Für das, was es ist gibt es


6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 13. Juni 2021

Dub Pistols - Worshipping The Dollar [Sunday Best]

Seit mehr als 15 Jahren stehen die Dub Pistols wie kaum ein ein anderes Bandprojekt für die Fusion von Soundsystem-Kultur, Dancehall-Vibes und elektronischer Tanzmusik – ein musikalischer Schmelztiegel mit Partygarantie für den sie Fans, Clubheads und DJ’s gleichermassen lieben und das wird sich auch mit ihrem fünften Album „Worshipping The Dollar“ nicht ändern. Die Zutaten sind bekannt – Drum’n’Bass, NuSkoolBreaks und auch die ein oder Prise Dubstep ist dabei, dazu reichlich MC-Feuer von Gastacts wie Darrison, Rodney P, Lindy Layton, Red Star Lion und Anderen, diese Mischung verteilt über insgesamt 11 Tracks und fertig ist der Soundclash fürs Auto oder das heimische Wohnzimmer. Hilft gegen schlechte Laune und verregnete Sommertage.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012

Sonntag, 6. Juni 2021

The Very Best - MTMTMK [Moshi Moshi Records]

Das Hipsterlabel Moshi Moshi wagt mit dem zweiten Album des Duos The Very Best, bestehend aus dem Londoner Produzenten Johan Hugo und dem in Malawi beheimateten Sänger Esau Mwamwaya, einen Blick über den eurozentrischen Tellerand und geht im besten aller Wortsinne in Sachen Worldmusic steil. Dabei haben The Very Best trotz afrikanischer Vocals und der Inklusion traditioneller Rhythmen nichts mit den gängigen Klischees des Genres zu schaffen, sondern liefern mit „MTMTMK“ einen eigenen Dialekt in Pop, der sich mal an Kuduro, mal an R’n’B/DigiSoul und mal an BigBeat oder Indie orientiert, jedoch nicht nachahmt, sondern selbstbewusst Neues schafft. Anders, ungewohnt, aber durchaus spannend, wenn auch für den rein westlich geprägten Hörer zuweilen auch anstrengend, da in einigen Stücken der Kitschfaktor an die Grenzen des Erträglichen stösst. Gute

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 08/2012