Donnerstag, 27. Oktober 2022

Marco Marset - Touch The Bell [Avida 001]

Ein weiteres neues Label im TechHouse-Zirkus, das sich mit seiner ersten Katalognummer gleich an kristallklares Vinyl wagt und mit dem Original von „Touch The Bell“ auf der B-Seite dieser 12“ funktionalen Minimalismus ohne viel unnötigen Schnickschnack liefert, sondern sich statt dessen auf das Wesentliche besinnt. Soll heissen – ein Mikrovox-Snippet und ein einzelner, dezent eingesetzter Ton genügen hier, um das Gerüst aus Bassdrum und zurückgenommener Percussion zu ergänzen. So schraubt man natürlich keinen Hit für die Ewigkeit, aber ein grundsolides DJ-Tool, das über lange Zeiträume hinweg immer wieder und vor allem ohne Abnutzungserscheinungen zum Einsatz kommen kann. Aufgabe erfüllt. Tolga Fidan erliegt in seinem Remix der Versuchung, mit verträumten Flächen und heruntergedrehtem Tempo ein eigenes Stück für die späten Stunden im Club zu schrauben, während Steven Cock sich auf Reduktion besinnt und einen sich fast unmerklich schleichend steigernden Mix liefert, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort in den richtigen Händen zur Waffe werden kann obwohl eigentlich nicht sonderlich viel passiert.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Donnerstag, 20. Oktober 2022

F.O.R.N.I.X. - Munda / Minoah [Efee Records 002]

Hübsch dunkelgrünes Whitelabel-Vinyl mit passendem Stempel – da hat jemand sich schon der Optik wegen einen Bonuspunkt verdient, denn für so etwas hege ich Sympathien. Allerdings hebt dieser das vorliegende Release auch nur auf ein semi-durchschnittliches Niveau, denn auch wenn die Bassdrum treibt und die leicht verspult durch den Raum wabernd-vertrippten Stimmen in „Munda“ gut inszeniert sind, strapaziert die bemüht leiernde Mundharmonika doch die Nerven auf Dauer etwas sehr stark. Ebenso verhält es sich leider mit dem Van & Miss Remix von „Minoah“ und da auf vorliegender 12“ A- und B-Seite auch noch die gleichen Tracks beheimaten gibt es nicht mehr als

4/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Donnerstag, 13. Oktober 2022

Sandro Beninati - Shamanik [Ton Liebt Klang Records 013]

Ton Liebt Klang. Die Niedlichkeit kennt keine Grenzen und ähnlich harmlos geht’s natürlich auch auf dieser Platte zu. Belangloser TechHouse mit ein bisschen Offbeat-Geraffel, damit es sich Open Air im Grünen auch hübsch feiert, auch wenn im Endeffekt stundenlang immer die gleichen Presets in leicht abgeänderten Variationen laufen. Remixe gibt’s von Andy Kohlmann, Arts & Leni und Mike Wall, die dem Original auch keine aufregendere Seite abgewinnen können. Technisch geht das alles durch, aber ich langweile mich musikalisch zu Tode. Hier wäre das Vinyl tatsächlich verzichtbar gewesen, für den Mut trotzdem welches zu pressen – und nur dafür - gibt’s

2/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Donnerstag, 6. Oktober 2022

Max Buschfeld - Times New Romance [Mother 004]

Nicht zwingend aufregend, aber doch durchaus effektiv nähert sich Max Buschfeld mit seiner „Times New Romance EP“ dem Thema House und spielt im Titeltrack mit einer Mischung aus reduziertem Pumpen und äußerst sexy abgewandelten Oldskool-Stabs, die Ohren und auch Herzen öffnen können und so manchen Altraver in seliger Erinnerung schwelgen lassen, ohne eins zu eins kopieren zu wollen. Uplifting hiess dieser Vibe früher einmal und auch der Remix von Rhadow & Ntfo bewegt sich in diesem musikalischen Dunstkreis, während „Home“ auf der Flipside Bronski Beat-Basslines mit smoothem (Neo)Trance vereint und im Remix sogar hymnenhaft in Richtung BrokenHouse mit Pianolicks mutiert. Fein.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012