Donnerstag, 29. Februar 2024

Easy Changes - Discrete Intervals [Grow Vinyl]

Erinnert sich noch jemand an das Projekt mit dem tollen Namen Liebe Ist Cool und seinen verliebt verträumten Pop-Entwurf auf wunderbar zurückgenommen vor sich hin knorkelnden MicroHouse-Varianten? Subtrahiert mensch an dieser Stelle den Pop-Aspekt ist das Resultat durchaus mit der Musik des russischen Projektes Easy Changes vergleichbar, das nicht ohne Grund schon vor Jahren sein Vinyldebut auf Foundsound / Unfoundsound feierte. Zweifelsohne gut, wenn auch im Clubkontext nur sehr schwer einsetzbar.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 04/2013

Donnerstag, 22. Februar 2024

East End Dubs - She Loves It EP [Act Natural Records 011]

Tief pumpender, auf das wesentlichste reduzierter House in vierfacher Ausführung, der sich sowohl in deeperen Sets als auch zu vorgerückter Stunde als recht funktional erweist, im Endeffekt aber über den Status als reines DJ-Futter leider nicht hinauskommt. Zu blass und gesichtlos bleiben die Tracks letztendlich, auch wenn an der handwerklichen Qualität nichts auszusetzen ist. Tool.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 04/2013

Donnerstag, 15. Februar 2024

Cspok - Journey [Black Wall 002 Whitelabel]

Weitgehend informationsloses Whitelabel mit vier extrem deepen, analogen Housetracks, die den Vibe der späten 80er und frühen 90er Jahre in Chicago atmen und diesen auf die ganz späten Nachtstunden der Jetztzeit übertragen – vor allem auf jene, die der geneigte House-Afficionado in kleinen, vor dem Partymainstream versteckten Liebhaberclubs verbringt und die in der Zusammenkunft mit ein paar Dutzend Gleichgesinnten oft eine magischere Wirkung entfalten als die Ekstase der vorangegangen Primetime-Momente. Hier zählt nur der Sog der Bassline und die rohe Melancholie der nahezu unbearbeitet klingenden Strings, die in dieser Kombination die Clubgänger glücklich in die Realität eines neuen Morgens entlassen.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 04/2013

Donnerstag, 8. Februar 2024

Various Artists - Von 5 bis 12 Uhr [RORA 004]

Das in der Schweiz beheimatete RORA-Imprint präsentiert mit dieser sechs Tracks umfassenden 2x12“ EP / Mini-LP seine erste Labelwerkschau und setzt dabei ausschließlich auf Eigengewächse wie Sepp, Cally, Stab9 und Dave, deren Produktionen sich vorwiegend auf unaufgeregtem Terrain zwischen Minimal- und deepem TechHouse bewegen. Dabei stellen die einzelnen Tunes keinesfalls Primetime-Ansprüche sondern zielen vielmehr auf die letzten Stunden der Nacht, in denen das Tempo wieder heruntergefahren wird und es nur noch um einen nichtendenwollenden Groove geht.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 03/2013

Donnerstag, 1. Februar 2024

The Deadstock 33s - The Pilgrim's Ghost [Gomma]

Justin Robertson ist zurück und debütiert mit seinem Projekt The Deadstock 33s auf Gomma im Albumformat. Schon die Rückkehr des englischen Grossmeisters allein ist eine kleine Sensation für sich, die durch den Sound des Albums zu einer grösseren wird, bewegt sich „The Pilgrim's Ghost“ doch zwischen dem klassischen Sound, der Robertson unzählige Remixaufträge von Künstlern wie Björk, den Inspiral Carpets, The Shamen und unzähligen anderen bescherte, und einer melodischen, TechHouse-beinflussten Weiterentwicklung von KrautDisco und (Neo)Cosmic mit einer gehörigen Portion Hitappeal, ohne sich jedoch an gängigen Hitschemata zu orientieren. Vielmehr entwickelt er wie schon zu seiner ersten Hochphase in den frühen Neunzigern eine eigene Vision und Handschrift, die in ihrer schnörkellosen Klar- und Einfachheit besticht, ohne sich in tiefgehenden Soundspielereien zu verlieren. Besonders gilt das für die hymnische ElektroCosmic-Variation „Baron Richelieu's Trapeze“ mit ihren melodischen Anleihen bei grossen Synth-Acts wie Vangelis oder Jean Michel Jarre oder auch dem Acid-verseuchten „Monty Dance“, der mit seinem rohen Oldskoolvibe maximal punktet.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 03/2013