Montag, 26. Dezember 2016

Dee.FX - Overcraft [Fresh Flavour 009 / Logic Rec.]

Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde ist diese Platte im letzten Monat beim Rezensieren unter den Tisch gefallen, was eigentlich ein ziemlicher Frevel ist, denn sie der Leserschaft vorzuenthalten wäre einfach nicht fair. Auch sie gibt mir, wie auch die im letzten Monat besprochenen Fresh Flavour-Scheiben, den Glauben an Trance zurück. "Overcraft" auf der Labelside beginnt ziemlich hypnotisch und hält diese Stimmung auch, um dann nach dem Break im letzten Drittel zu einem ziemlich verspaceten Psycho-Trance-Track zu mutieren, ohne in wirres Geschraube zu verfallen, da die grundlegende Struktur immer erkennbar bleibt. "Oxy-Toxy" auf der Flipside hat dem hingegen nicht sonderlich viel entgegenzusetzen, ist aber trotzdem nicht schlecht, wobei vor allem die schleppenden Beatstrukturen während des Breaks hervorzuheben sind. Kaufen wegen "Overcraft" und "Oxy-Toxy" dann als DJ-Tool einsetzen, da es die Leute garantiert nicht vom Dancefloor vertreibt.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Various Artists - Electric Cafe: A Selection Of Modern Breaks & Beats [Electric Cafe]

Endlich mal eine Compilation, deren Titel es genau auf den Punkt bringt, denn nicht mehr und auch nicht weniger haben Florian Wendlandt und Marcel Peithmann innerhalb eines Jahres zusammengetragen, um es auf der Katalognummer 001 ihres eigenen Imprints zu veröffentlichen, dass ausschliesslich aus Hannover stammenden Artists als Plattform dienen soll, was das Ganze noch umso sympathischer macht, da Hannover ja bisher nicht als Hochburg der gebrochenen Beats bekannt war. Aber auch hier wird produziert was das Zeug hält, von hartem Drum'n'Bass über TripHop bis hin zu Instrumental HipHop deckt diese CD ein sehr weites Spektrum richtig guter Tracks ab, von denen einen herauszuheben die anderen zu vernachlässigen hiesse und deshalb gibt es einfach nur die Empfehlung, sich dieses Teil zuzulegen, auch trotz oder gerade wegen der Tatsache, dass keine grossen Namen auf dem Cover stehen, sondern alle darauf vertretenen Künstler wirkliche Underground-Aktivisten sind. Unter anderem sind dabei: Futureboi, Don Q. Geheimwaffe, E+ und Walking Endustries, die im Moment auch an einem Vocal-Album herumbasteln.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Freitag, 16. Dezember 2016

Funkjunkeez - Got Funk? [Strictly Rhythm / Motor]

Das Fragezeichen hinter dem Wort 'Funk' hat meiner Meinung nach durchaus seine Berechtigung, denn um wirklich funky zu sein, ist dieser Track um mindestens zehn beats per minute zu schnell, aber das tut der Wirkung kaum Abbruch. Uptempo-Disco-House im nicht erst seit DJ Sneak so beliebten CutUp-Style ist  angesagt, was in den Clubs garantiert für gefüllte Tanzflächen und beste Partystimmung sorgen wird. Vor allem die Bassline ist es, die sich ohrwurmartig in den Gehörgängen der Nachtschwärmer einnisten wird, da sie nun wirklich der absolute Burner ist. Wenn mir jetzt doch nur jemand sagen könnte, aus welchem alten Stück sie entliehen ist, würde ich doch glatt zum nächsten Gebrauchtplattendealer rennen, um das Original in meine Plattensammlung einreihen zu können, denn jenes muss ziemlich essentiell gewesen sein, sonst würde es mir wahrscheinlich jetzt nicht so gefallen. Gleich sechs Versionen dieses Tracks gibt diese Maxi-CD her, von denen einzig der 'Bass From Outta Space Dub' die anderen Mixes durch sein experimentelles Intro (nomen est omen) und seine generelle Andersartigkeit  zwar nicht um Längen, aber doch um einiges hinter sich zurückbleiben lässt.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 05.1998

Samstag, 3. Dezember 2016

Rip Van Hippy - Waking Up Is Hard To Do [Bochumer Ton Manufaktur]

'Was ist das denn? Interessant, noch nie gehört...', so schoss es mir beim ersten Durchskippen dieses Albums durch den Kopf und beim endgültigen Hören kam ich aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus, den Geoffrey Hales alias Rip Van Hippy muss absolut irre im Kopf sein. Schamlos und fröhlich vermischt er hier Psytrance, Weltmusik und Surfrock, gibt je nach Belieben andere Musikstile in kleinen und grösseren Häppchen dazu und würzt das Ganze mit einem gehörigen Schuss schrägen Humors. Heraus kommt ein witzig-vertripptes Album für die Freunde des her schräg-experimentellen Soundz, während mehr chartorientierte Hörer und Progressive House-Phreakz besser die Finger davon lassen sollten.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 04.1998