Samstag, 28. August 2021

A. Trebor & M.A.D.A. - Gatwick EP [Hidden Recordings]

Kurz und knapp: solider, tool-orientierter Techno mit – für heutige Verhältnisse – recht angezogenem Tempo und forschem Drive, den mensch in dieser Form in den letzten 15 Jahren schon millionenfach gehört hat, der aber genau so und nicht anders immer wieder aufs Neue Sinn macht und die Tanzflächen dieser Welt in glückseligste Ekstase versetzt. Gleiches gilt ebenso für die Remixe von Jerome Sydenham und Chris Finke, deren Bearbeitungen ebenfalls das nicht Rad neu erfinden, aber das erwartet an dieser Stelle auch niemand. Geht ab.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Montag, 23. August 2021

Baumfreund - Kapillar EP [Tiefenrausch 002]

Trotz der Tatsache das mir persönlich bei typischen NDW-Artistnamen (= Neue Deutsche Witzigkeit) wie Baumfreund grundsätzlich eher übel wird und ich deren Releases schon aufgrund ihrer Namensgebung im Plattenladen nicht mal mit der Pinzette anfasse, weil mir derartige Niedlichkeiten zutiefst zuwider sind, verbergen sich auf dieser 12“ entgegen aller Erwartungen drei grundsolide TechHouse-meets-DubTechno-Nummern die erstaunlicherweise nicht nach Freiflächenrave in grünenden Ostgebieten sondern nach solider Echochord-Schule mit schwebendem Einschlag klingen und mit dem B2-Track „Rhisosphär“ sogar extrem reduziert in die Tiefen des Klangraums eintauchen. Positive Überraschung.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 14. August 2021

Flavio Diners - Lo-Fi Sould Food [Palham Music]

Wunderschönes 10“ Klappcover in Silk Screen-Print, dazu ein handbestempeltes, nummeriertes Whitelabel und eine Limitierung auf 198 Exemplare weltweit. Musikalische Füllung: warmer, organischer DeepHouse, der sowohl in den ersten Dessous Recordings-Jahren als auch in der Firecracker- und generellen SloHouse-Posse Anschluss findet, mit Beatspielereien und sexy Chords nicht geizt und schlussendlich sogar noch vier Locked Grooves als Bonusmaterial liefert. Davon braucht es mehr auf dieser Welt, denn mit zeitlosen Tracks wie diesen wird auch die Londoner Broken Beats / Phusion-Massive zu 100% glücklich. Sexy as fuck.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012

Samstag, 7. August 2021

Paul Brcic - Beijing Rock [ROOTVD 007]

Weitgehend informationslose zwei Track plus ein Telefon-Skit Blacklabel-10“, hinter der der Rezensent mit einiger Sicherheit das Techno-Urgestein Paul Brtschitsch und sein Rootknox-Label vermutet. Musikalisch geht es hier um basswarmen TechHouse mit technoider Attitüde, die jedoch A-seitig regelmässig von Klezmer- oder ähnlichen Samplespielereien aufgebrochen wird und damit im Berliner Open Air und Afterpartyzirkus für erhobene Hände und glückliche Grinsegesichter sorgt während die B-Seite nahezu räumlich verspult deutliche Akzente auf den minimaleren Tanzflächen der Welt setzt und den verquasteren Teil der Feierei mit finalem Abriss einläutet.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 09/2012