Sonntag, 28. März 2021

Taragana Pyjarama - Tipped Bowls [Kompakt]

Dänemark ist das neue Island. Scheinbar. Denn es vergeht kaum ein Tag an dem unser nördlicher Nachbarstaat nicht wieder ein neues musikalisches Talent ausspuckt, das mit mehr oder weniger Recht Beachtung fordert. Nun also Nick Eriksen, der sich zwar mit Taragana Pyjarama ein a) unmerkbares und b) Zungenverknotung provozierendes Pseudonym zugelegt, es damit aber nichtsdestotrotz schnell in den Aufmerksamkeitsfokus von James Holden, Anders Trentemöller und vor allem auch Kompakt-Head Michael Mayer geschafft hat. Auf dem Kölner Label erscheint auch Nick Eriksens Album-Debut „Tipped Bowls“, dessen Wirkung allerdings eigenartigerweise schon vor dem Ohr des Rezensenten völlig verpufft und nur das vage Gefühl hinterlässt, in den letzten 45 Mnuten eine lose, nicht wirklich schlüssige Aneinanderreihung irgendwie verschwebter Elektroniktracks gehört zu haben, von denen nicht einer im Gedächtnis geblieben ist. Gehört und sofort wieder vergessen. Passiert auch selten.

3/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 21. März 2021

Advanced Human / Developer - Counter Pulse Series 4 [Counter Pulse 004]

Techno. Schweden. Und Chris McCormack zeichnet verantwortlich für das Mastering. Alles in allem kann mensch bei dieser Kombination wohl von guten Vorzeichen sprechen und auch wenn der ganz große Wurf nicht stattfindet gibt es doch druckvoll-funktionale Technotools mit angedeuteten Signalen und zuweilen rauschenden Hallfahnen, die durchaus zur Primetime ihren Dienst tun. Musik für Puristen.  

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012

Montag, 15. März 2021

Theremynt - Space Control [Neopren Records]

„Space Control“ – der Name der zweiten Theremynt-Veröffentlichung auf dem schweizer Label Neopren Records allein deutet die Richtung der musikalischen Reise schon an. ItaloDisco und schwebender SynthesizerPop der retrofuturistischen Sorte synth hier Programm, das Equipment analog und spätestens beim „Mary & Johnny“-Cover ist der Zeitsprung in die 80er vollends vollzogen. Das klingt natürlich alles nicht neu, ist auch schon mehr als einmal dagewesen, macht aber trotzdem immer wieder Spass und verursacht ein warmes, nostalgisches Ziehen in der Brust, selbst wenn mensch auf eine Veröffentlichung wie diese nicht unbedingt gewartet hat. Retro galore und mit „Orbital Journey“ ist sogar ein kleiner potentieller AcidTrance-Hit mit im Gepäck. Nice.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012

Sonntag, 7. März 2021

Quantec - 1000 Vacuum Tubes [Elux]

Sven Schienhammer a.k.a Quantec, Liebhabern in Sachen DubTechno und artverwandten Spielarten elektronischer Musik unter diesem Pseudonym schon lang kein Unbekannter mehr, nun also in 2012 mit einem neuen Album auf Elux und es ist fast nicht zu glauben, dass sein letzes Werk in diesem Format schon wieder drei Jahre zurückliegen soll; zu präsent klingen die letzten Werke noch in den Ohren des Rezensenten nach – mit positivem Grundtenor. An diesem ändert sich auch nach dem Genuss der „1000 Vacuum Tubes“ nichts, denn auch hier liefert Schienhammer wieder elf DubTechno-Variationen in gewohnt hoher Qualität. Bis auf das gebrochene „Ayahuasca“ weitgehend auf der Basis mal mehr, mal weniger treibender 4-2-The-Floor-Konstrukte aufgebaut, geht es auf diesem viel und immer wieder gern beackerten Gebiet natürlich seit Jahren nur noch um leicht veränderte Nuancen und die Perfektion der technischen Ausführung, aber genau diese minimalen Pointierungen schüttelt Quantec derart leicht und unbeschwert aus dem Handgelenk, dass es immer wieder eine Freude ist, ihm dabei über einen längeren Zeitraum zuzuhören. Gern auch mit der Hand am Repeat-Knopf, denn das hier ist DubTechno in zeitloser Reinkultur.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012