Und wieder eines dieser Alben, die
binnen neun Tracks alles wollen und das dann Eklektizismus nennen –
Tanzfläche, Listening, zwischendurch deepe, nahezu ambiente
Electronica-Exkursionen, die sich nach fast 3 Minuten doch als
balearisch gefärbte Vocaltunes entpuppen und irgendwo ist auch mal
ein bischen Synth und OrientalPop dazwischen. Nicht Fisch, nicht
Fleisch und doch irgendwie passend zum Werdegang des notorischen
Marketing- und Tourverweigerers Achim „Künstler“ Treu, der –
ausser bei den Fans seiner ebenfalls Ufo Hawaii betitelten Radioshow
– mit diesem Longplayer für eine Menge ratloser Blicke sorgen
dürfte. Auch beim Verfasser dieses Textes, dem sich das Konzept
hinter „Full Fathom Five“ tendenziell kaum bis gar nicht
erschliessen will.
3/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
Sonntag, 25. April 2021
Sonntag, 18. April 2021
Saint Saviour - Union [Surface Area]
Ja, Pop. Mit auch elektronischen
Mitteln, die aber wie in diesem Genre so üblich eher Mittel zum
Zweck und nicht Hauptaugenmerk sind. Da hilft es auch nicht viel, dass
Becky Jones a.k.a. Saint Saviour für einige Zeit als Quasi-Frontfrau
der Band Groove Armada unterwegs war, denn im Vordergrund steht hier
ganz klar der starke, zum grossen Teil elegische Gesang der
Künstlerin, der die ohnehin oft nur sparsamen Backings weit in den
Hintergrund drängt. Und selbst wenn es, wie in der zweiten Hälfte
von „Union“, doch im klassischen Sinne nach vorne losrockt steht
und fällt doch alles mit den Vocals. Wenn man Pop mag, definitiv
nicht das schlechteste Album ever, insgesamt aber doch ein wenig zu
episch und zuweilen zu sehr auf die Tränendrüse gedrückt.
15-jährige Mädchen mit Liebeskummer und Hang zu Vampirträumereien
oder Musicals dürften das allerdings lieben. Der geneigte Konsument
elektronischer Musik eher nicht. Wohlmeinende
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
Sonntag, 11. April 2021
Various Artists - Hard Ass Compilation [Enchufada]
Kuduro ist angekommen in der
elektronischen Tanzmusik. Nicht zuletzt dank der Wellen, die das
Buraka Som Sistema in den Clubs dieser Welt geschlagen hat und schon
längst wird der ursprünglich aus Luanda stammende Style in den
verschiedensten Varianten der westlichen Clubmusik neu und
re-interpretiert, mit Bestehendem verschmolzen oder auch nur partiell
adaptiert. Und so ist es mehr als folgerichtig das nun J-WOW als Teil
der Buraka-Posse dieses Phänomen in Form einer ungemixten
CD-Compilation neu beleuchtet und dabei seine persönlichen Favoriten
und Lieblingsproduzenten mit ins Boot holt. Bekannte Namen wie Bok
Bok, Poirier oder der immer wieder gern gehörte Seiji sind ebenso
dabei wie jene unter dem Radar der allgemeinen Wahrnehmung agierende
- Kry Wolf, Oliver Twizt & DJ Rockid oder WILDLIFE! seien hier
nur beispielhaft genannt. Das geht mal tierisch nach vorne, nervt
auch mal ungeheuer dank quietschender Sirenen und billig wirkender
Bleeps, übt aber aufgrund der rhythmischen Struktur und des leicht
stolpernden Grooves eine nahezu unwiderstehliche Faszination aus. Als
Dauerbeschallung im Club in dieser Form vielleicht etwas zuviel des
Guten, als Überblick über die aktuelle Entwicklung jedoch höchst
interessant.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
Sonntag, 4. April 2021
Grasscut - Unearth [Ninja Tune]
Nach dem Monsterrelease von Amon Tobins
Boxset setzt man im Hause Ninja Tune im Juli mit der Veröffentlichung
des zweiten Grasscut-Albums auf elektronisches Shoegazing und
nebelverschwommenes Songwritertum, teils mit klassischen Instrumenten
wie Violinen angereichert, teils mit intimer
Campfire-Indie-Orientierung, immer jedoch extrem zart, fast
zerbrechlich in den Strukturen und niemals auch nur im Ansatz
extrovertiert. Eigentlich ein Album für den Frühherbst, nicht für
den Hochsommer. Schön.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 07/2012
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