Montag, 25. April 2016

Current Value - 4.09 E.P. [Phantomnoise 007]

Wie wohl kaum ein anderer Drum'n'Bass-Produzent aus deutschen Landen hat es Current Value geschafft von seinem ersten Release an einen unverwechselbaren Style an den Tag zu legen und seinen selbstgeschaffenen Soundentwurf immer exakter auszudefinieren. Allen Veröffentlichungen, angefangen von Frühwerken auf Don Q., weiteren Scheiben auf Position Chrome und dem letzten Album auf Klangkrieg, haftete eine derart futuristische, ultrakomprimierte Athmosphäre an, das der Begriff Sci-Fi Drum'n'Bass als eigenes Genre durchaus angebracht scheint. "Salvation" auf der A-Side hetzt als spielbarster, weil geradlinigster Track jenseits der 180 bpm-Grenze durch endzeitliches Territorium der Finsternis entgegen und hätte es verdient, als Soundtrack in düsteren Konsolenspielen verewigt zu werden. "These Engines" und "Quate" auf der Flipside üben sich hingegen in der Kunst des thermonuklearen Beat-Splicing und dürften vor allen denjenigen Drum'n'Bass-Heads gefallen die sich vor Jahren die vier Releases des Psywarp-Labels oder aktuell die letzten Scheiben von Cruel Intensions oder Resonant Evil auf Outbreak Ltd. ins Regal gestellt haben. Bitterst böse.
9/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Montag, 18. April 2016

Dual Engine - Friends E.P. [Black Tambour Records 005]

Durch seinen nicht nur auf Drum'n'Bass konzentrierten Output dürfte das französische Imprint Black Tambour Records bisher an den meisten D'n'b-Headz spurlos vorbeigegangen sein, was sich spätestens mit diesem Release ändern sollte, sofern es in genügender Zahl in deutschen Plattenläden landet.Das irgendwie leicht trancig wirkende "Friends" arbeitet auf der Basis von recht dünnen elektroiden - und für französische Platten nicht ungewöhnlichen - Beats, die unterstützt von einer fast durchgehend massiv drückenden Killerbassline und einem verspulten Vocal-Sample zur unschlagbaren Waffe werden. "Heaven" auf der Flipside bezieht sich in etwa auf das gleiche Schema, vertauscht jedoch die Geradlinigkeit der Beats gegen einen Stepperfunk, dessen Groove scheinbar gegen die Bassline verläuft. Geheimtip.
8/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 12. April 2016

Silent Witness & Break - Psychic Killer / Shadows [DN Audio 001]

Nach einer Reihe erfolgreicher Releases auf No U-Turn launcht Silent Witness nun zusammen mit Squire sein eigenes Imprint, dessen erste Veröffentlichung er zusammen mit dem auf East Side und Commercial Suicide beheimateten Break bestreitet. Sowohl "Psychic Killers" als auch "Shadows" kommen als treibende, straighte Tunes mit technoidem Einschlag daher und verfehlen unter keinen Umständen ihre Wirkung auf dem Dancefloor. Obwohl beide Tracks durch ihre Athmosphäre vollends überzeugen, fehlt ihnen jedoch das entscheidende Element zu echten Burnern, so das sie über den Status von wirklich guten Tools nicht herauskommen. 
7/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003

Dienstag, 5. April 2016

Raiden - Pitbull Attack / Mind Bombing [Barcode 001]

Mit Barcode betritt ein weiteres Label die inselbritische Drum'n'Bass-Bühne, das es wiederum auf die Freunde der dunklen technoide Klänge abgesehen hat. Während "Pitbull Attack" sich insgesamt sehr auf die Ästhetik von Technical Itch-Produktionen bezieht und in diesem Kontext sogar manchen Track des Herrn M.Caro in den Schatten stellt, geht "Mind Bombing" wesentlich geradliniger zur Sache, bedient sich eines oft gehörten Vocal-Snippets aus alten Hartcore-Zeiten und sichert sich dank penetrant enervierender Sirenen und leicht "mental" wirkender Stabs als absoluter Peaktime-Track bis auf weiteres einen Platz in der Plattenkiste.
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 11.2003