Donnerstag, 31. Dezember 2015

[UD 0010 Whitelabel]

Eigentlich ja ein müssiges Unterfangen zu einem druckfrischen völlig informationslosen Whitelabel ein Review schreiben zu wollen, aber diese Scheibe verdient auf jeden Fall Erwähnung. Die A-Side beginnt mit einem ewig in die Länge gezogenen "System-Check"-Intro, das die verschiedenen Bassfrequenzen durchdekliniert und dies jeweils mit einer Vocoderstimme anzusagen pflegt. Diese bleibt auch im gesamten Track präsent, der mit alberner Bassline und zuweilen in kurzen Passagen auch recht verhakten Beats immer mal wieder an die Ergüsse eines Mampi Swift erinnert. Auch die Flipside bedient sich wieder des Vocodereinsatzes, baut jedoch auf typische Stepperbeats und ein paar ravige Sounds.
6/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 03.2004

Freitag, 25. Dezember 2015

Cyantific - Little Green Man / Quiet Star [Hospital 071]

Hospital mit einer kleinen Überraschung am Start. Anstatt sich wie von den letzten Releases gewohnt vollends dem liquiden Funk zu verschreiben, erinnert sich "Little Green Man" auf der A-Side an die Frühzeit des Drum'n'Bass und arbeitet - natürlich athmosphärisch, aber dennoch treibend - mit schick verschachtelten Beats, dickem Analogbass und vielen kleinen Effekten, die seit den frühen Jungletagen verschollen schienen. So gibt es typische Reloadsounds, an Reggae/Dub erinnernde Soundsystembleeps und typische Rolls auf die Ohren, begleitet von deepen Strings und rave-orientierten Vocalsnippets. Auf der Flipside wird es dann schlussendlich doch liquide und chillig und anhand der nervend nöligen Vocals stellt sich die Frage, wer "Quiet Star" letztendlich braucht. Mit Abzug in der B-Note gibt's hier...
6/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 03.2004

Mittwoch, 16. Dezember 2015

DJ G-I-S & Norman Wax - Steck Der Zeiten / Lettuce - The Lost Paradise *DJ G-I-S Remix [Intransigent Rec. 003]

Die dritte Veröffentlichung des Labels ist schon jetzt einer der heissesten Anwärter für die deutsche Drum'n'Bass-Veröffentlichung des Jahres, beherbergt sie doch mit "Steck Der Zeiten" den am meisten und auch kontroversesten diskutieren Tune der letzten Monate. Massives Amenbrett gepaart mit deutschen Vocalsamples deren Ursprung im dunkeln verborgen bleibt und ein wenig Raveappeal - fertig ist der absolute Killertune. Ebenso effektiv der DJ G-I-S-Remix von Lettuce' "The Lost Paradise" auf der Flipside. Epische, leicht trancey Strings im Intro treffen auf ein prägnant raviges "Run Away"-Vocalsnippet, das nach dem Breakdown von bösartigem Beatgewitter kontrastiert wird. und ebenso wie "Steck der Zeiten" geradezu nach dem Rewind brüllt. Absoluter Pflichtkauf. 
10/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 04.2004

Dienstag, 8. Dezember 2015

U-Ome - Cliche Culture E.P. [X13 Recordings 002]

Ob mensch es nun mag oder nicht, DarkJungle mit eindeutigen Ragga-Reminiszenzen ist zur Zeit unbestreitbar einer der wohl undergroundigsten, wenn auch agilsten Sektoren im gesamten Drum'n'Bass-Spektrum. An jeder Ecke spriessen in einer unübersichtlichen Labellandschaft neue Imprints, die nur selten und nur über Umwege den Weg in einige ausgewählte Plattenläden der Republik finden um dort wiederum nur von wenigen Headz zur Kenntnis genommen zu werden. Die Stimmung erinnert ein wenig an die alten Tage des Jungle - Releases in Kleinstauflagen, viele Labels die oftmals nur eine oder zwei Veröffentlichungen alt werden bzw. sind und Pressungen, denen mensch die staubige Umgebung von Garagenpresswerken förmlich anhört. Viele Klischees, die von vorliegender - mit "Cliche Culture" betitelten - 12" des frischen X13-Labels komplett bedient werden. Der Produzent U-Ome ["You Owe Me" gesprochen], widmet sich mit dem Track "I.O.U." auf der A-Side dem dunklen RaggaJungle mit dicken Analogbässen, B1 "Ruffer Then You!" auf B1 bezieht sich eher auf Darkside- und GangstaJungle mit leichten Raveeinflüssen und bis ans Maximum gechoppten Rolls. Zum Ausruhen folgt dann mit "Listen Up" auf B2 noch ein minimal-trockener Digidub-Tune, der schlussendlich noch einmal zu heftigem Kopfnicken einlädt.
7/10 Points 

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 05.2004

Freitag, 4. Dezember 2015

Enduser / Soundmurderer - Revolution E.P. [Omeko Records 002]

Wieder mal ein nicht zu verpassendes Schmankerl für alle Liebhaber des kompromisslos voranprügelnden DarkJungle-Sound - diesmal auf dem japanischen Label Omeko Records, das hier mit seiner zweiten Veröffentlichung an den Start geht. Hart, aber dennoch nicht humorlos, dreschen die beiden Proudzenten Enduser und Soundmurderer mit jeweils zwei Tracks auf der Basis kleinteiligst gechoppter Breaks auf die zuckende Tanzfläche ein, stellen DJ's damit durchaus vor eine mixtechnische Herausforderung und vergessen dabei nicht, zuweilen mit RaggaJungle-Reminiszenzen oder kurzen Halftime-Sequenzen für Auflockerung zu sorgen. Achtung: Soundmurderer schreckt auch vor kurzen 4-2-the-Floor-Parts nicht zurück...
8/10 Points

Gastreview für Future Music , veröffentlicht in 05.2004