Donnerstag, 30. Juni 2016

Scanner - Delivery [Earache Rec.]

'File under: Ambient / Techno' empfiehlt der Sticker auf dem Cover dieses Doppelvinyls, wobei ich mit Techno als Kategorie nicht einverstanden bin, es sei denn es steht als Synonym für die Technologie mit deren Hilfe Scanner Telefongespräche u.ä. abhören, um die gesampleten Sprachfetzen in ihren Ambient / TripHop-Trax zu verwenden. Obwohl nicht zwingend düster, macht dieser Sound wieder einmal bewusst, dass selbst private Informationen vor Elektronikvoyeuren nicht sicher sind. Die leicht bedrohliche Atmosphäre dieser Platte erinnert mich irgendwie an Orson Well's Zukunftsvision "1984". Doch wer will überhaupt mit Gewissheit behaupten, dass die totale Überwachung nicht schon längst Realität ist?

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 25. Juni 2016

Sandbender - Nebula Award Stories [800 Trak 003]

Was passiert, wenn TripHop auf sich selbst reduziert wird? Es entsteht eine Platte wie diese, 7 Musikstücke auf einer schwarzen Scheibe aus gepresstem Erdöl, die gerade aufgrund ihrer Monotonie und des weitgehenden Verzichts auf Melodien eine unglaubliche Spannung erzeugen. Ein eklektisches Werk, welches bei wahren Breakfreakz einen synaptischen Orgasmus nach dem anderen auszulösen im Stande ist. Recommended.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 18. Juni 2016

[Chrome 013]

'Der neunte Schuss ging sauber durch die Stirn' - mit diesen Worten beginnt der einzige Track dieser Platte. Irgendwie treffend, denn dieser Drum'n'Bass im Panacea-Style bläst dir im wahrsten Sinne des Wortes den Helm weg. Gib's mir hart und besorg's mir heftig. Am Besten in einem dunklen Keller mit viel Nebel und Strobogewitter. Wenn ihr noch eine der auf 1500 Stück limitierten Scheiben in die Finger kriegt, dann kauft sie gefälligst.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Samstag, 11. Juni 2016

Stormshadow - The Heat / Septicon [Vinyl Syndicate 003]

Die Katalognummer 003 des mir bis dato unbekannten Labels Vinyl Syndicate zieht mich mit allerfeinstem Drum'n'Bass in ihrem Bann. Verdammt treibend, finster und monoton verspult das ganze Ding. Ich möchte nicht wissen, welche fiesen Sci-Fi-Movies als Inspiration für diesen Sound gedient habe. Allein die Basslines beider Trax sind so drückend, das Menschen mit schwachen Nerven diese Platte besser nicht alleine hören sollten. Killa!! 

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Montag, 6. Juni 2016

[BBC 002 Whitelabel]

Mangels Informationen auf diesem Whitelabel kann ich euch keinerlei weiteren Angaben zum Ursprung dieses 2-Track-Vinyls machen. Nur so viel, die A-Side eignet sich aufgrund ihrer etwas sehr schrägen Bassline wunderbar dazu, Leute in den Wahnsinn zu treiben, während uns die B-Side nach einem Horrorfilm-liken Intro mit einem 'Bass To Motherfuckers'-Vocal in die zeitlose Dunkelheit des Breakbeat-Universums entführt. Darkside lives 4ever.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997

Mittwoch, 1. Juni 2016

Christoph De Babalon - If You're Into It I'm Out Of It [Digital Hardcore Recordings]

Auch eine Art Digital Hardnoize zu definieren. Das neue Album von Christoph De Babalon beinhaltet zwei grundverschiedenen Stilrichtungen, zum einen Isolationism / Death Ambient bei dem sich mir jedesmal die Assoziation eines einsamen Marsches durch die Tundra Sibiriens während einer eisigen Polarnacht aufdrängt, begleitet von den Seelen der Ahnen. Zum anderen sehr experimenteller Hardcore-Breakbeat, der mich ganz entfernt an den Electro-Breakbeat Mix von Scanner's "Mass Observation" erinnert, nur halt wesentlich schneller. Definitiv wirr, aber auf jeden Fall gut.

Gastreview für Partysan Nord , veröffentlicht in 12.1997