Dienstag, 17. Juni 2025

Rolf Maier Bode - Twenty Thirteen [Rolf Maier Bode]

Unglaublich. RMB-Mastermind Rolf Maier Bode kann es noch. Für den Rezensenten und bekennenden Liebhaber der frühen Jahre – sprich: 1993-96 - des ehemaligen Low Spirit-Projektes ist „Twenty Thirteen“ dank musikalischem Fokuswechsel seinerseits das erste Kontaktmoment seit geschlagenen 17 Jahren und trotz aller Veränderungen schlägt auch hier das Gefühl für den großen Ravezirkus wieder durch. Langsamer zwar, aber im Endeffekt hat sich manches kaum verändert – die Strings, die Pianos, die süßen Vocals, die epischen Introsequenzen, die Melodien immer eingängig und hart an der Grenze zum Pop, die fette Produktion... . In Gedanken sieht der Schreiber dieser Zeilen Nebelmaschinen unter Volllast, Hochleistungsstrobos, sich auffächernde Laserfeuerwerke und kriegt vor lauter auf ihn einströmenden Erinnerungen an seine ersten Raves das dicke Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Doch Rolf Maier Bode kann auch, in gleicher Perfektion, ruhig und romantisch, wie die Piano-getragene Downtemponummer „The Unknown Place“ oder das intensive „Somewhere Else“ zweifelsohne beweisen, wobei gerade letzteres sogar von Radiopotential zeugt ohne sich stumpf an den Mainstream anzubiedern. Auch „Meta Love“ mit seinem gefilterten Gitarreneinsatz und Ohrwurm-affinen Vocals dürfte problemlos von einer größeren Masse antizipiert werden und hat das Zeug zum mittelschweren Sommerhit. Insgesamt ganz großes Kino das ohne ansatzweise Ausfälle riesige Räume aufmacht – schade nur das es keine echten Hallenraves mehr gibt, denn Clubs sind de facto zu klein für Musik dieser Art.

10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013

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