Das R-A-V-E auf Alex Ridha's Boys Noize Records ein Zuhause hat, ist ja schon lange Geheimnis mehr und so bemächtigt sich Audionite auf der letzten Veröffentlichung vor der Dreistelligkeit mit seinem Track „No Good“ klassischer Signale, bekannt und geliebt für das Auslösen kollektiver Ekstase mit einer Wirkung, die mensch vor gut zwanzig Jahren gerne mit dem Begriff „Brett“ umschrieben hätte. Auch Jon Convex steht dieser adjektivischen Verwendung eines Nomens mit seinem Remix in Nichts nach und fügt dem Gesamtgefüge partiell eine fröhlich tollende, aus UK Bass-Gefilden entliehene Bassline hinzu. „Concentration Of Authority“ hingegen widmet sich einer nervöseren Interpretation von Techno mit an DBX' „Losing Control“ angelehnter Sprachsamplebearbeitung und Hang zum sich konsequent steigernden Wahnsinn durch hochgeschraubte Synthlines, die vom remixenden J Tijn durch fast im Raum stehende Subbass-Figuren und tiefbauchige Drums ersetzt werden um dem wabernden Sägezahnmotiv den nötigen Raum zu gewähren. Knallt.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
Dienstag, 29. Juli 2025
Mittwoch, 23. Juli 2025
Tattoo Detectivs & Matthias Friedrich - Whore Shipping [TEKKnix eXPrimental REC 007]
Und wieder ein Release, das einen vor vielen Jahren digital erschienen Originaltrack inclusive zweier ebenso alter Remixe jetzt – ergänzt um eine weitere Neuinterpretation - der Vinylwelt zugänglich macht. Doch auch das schon fortgeschrittene Alter tut der Funktionalität der erwähnten Tracks keinen Abbruch, die mit angezogenem Tempo und massiven Basshörnern zur Primetime durchaus auch dieser Tage noch die Meute auf härteren TechHouse- und sogar straighten Technofloors rocken und mit der Clubdecke entgegengereckten Armen kein Gefangenen machen.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
Dienstag, 15. Juli 2025
Lucas Mayer & Manu Nöth - Vogelfrei [U6 Schallplatten 002]
Wieder eine dieser rätselhaften Promos, die auf A- und B-Seite die selben Tracks beinhalten. Wer presst denn sowas? Doch auch ohne das Rätsel lösen zu können, überzeugt das Produzentenduo alle Liebhaber des warmen, subbasslastigen TechHouse mit der stampfenden, aber dennoch melodischen Originalversion ihres Tunes „Vogelfrei“ - auch wenn die eingebauten Vogelsamples auf die Dauer dann doch etwas nerven. Die Remixversion hingegen verlegt sich auf eine dunkle, kleinteilige Interpretation von MinimalTechno und fragmentiert das Original mit Ausnahme der allumschliessenden Bassline fast vollständig, um final als völlig eigenständiger Tune auf dem Dancefloor zu rocken, der die epischen Flächen des Originals nur als im Hintergrund verhallte Zitate verwendet.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
Dienstag, 8. Juli 2025
Andre Kronert - Ain't No Funny Music / Dirty Old Man [Without Any Doubt 007]
Ohne Zweifel, also „Without Any Doubt“, repräsentiert Andre Kronert mit diesen zwei Tracks auf gleichnamigen Label die Riege der an klassischem House geschulten Produzenten und versteht es mit diesen, den Tanzflur auch mit wenigen ausgewählten Zutaten konsequent am Köcheln zu halten. Reduktion und Skelettierung sind hier Thema ohne je in minimalistischen Kategorien zu denken, vielmehr geht es um die Beschränkung auf das Wesentliche, eine Komposition aus wenigen Klangfarben, welche einer Ästhetik der Funktionalität folgt, trotz dem sie einen Sinn für Eleganz beweist. Steht bei „Ain't No Funny Music“ noch der tiefe Bass im Vordergrund des Geschehens, verneigt sich der „Dirty Old Man“ vor klar strukturiertem, dezentem Acid und führt so die tanzendem Meute in zügigem Tempo gen Primetime, ohne selbst schon Klimax zu sein. Sehr gut gelöst.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
Dienstag, 1. Juli 2025
Long Voyage - Vertical [Thanks For The Postcard]
IndieFolk mit leicht erahnbaren BritPop-Referenzen liefert das neue – und erste – Album der deutsch-kanadischen Band Long Voyage, die sich nach zwei EPs in den letzten Jahren nun final an das Longplay-Format wagt und mit ihren zwingend melodischen, selbst als Epic Folk benannten Sound durchaus eine gute Figur macht. Mal intim und mit Lagerfeuerathmosphäre, mal rockige 70er Referenzen zitierend - „Darnaud's Secret“ / „ Baby Blue“ - gelingt zwar die im Waschzettel angekündigte Neuerfindung des Folk nicht völlig, dafür wird dem Traditionalistengenre auf diesem Album zumindest eine Infusion Modernismus verpasst, die ihm gut zu Gesicht steht und auch auf der Langstrecke trotz Tagesradiotauglichkeit recht angenehm daherkommt. Gute
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 06/2013
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