Mittwoch, 28. Mai 2025

Conquering Animal Sound - On Floating Bodies [Chemikal Underground 192]

Konzept. Archimedes. Hydrostatik. Balance und vollkommen eigenständiges Sounddesign ohne Presets, Verweise auf Avantgarde und PostPop, Björk, Indietronica und trotz dem das alles in dieser Kombination sehr verkopft und artifiziell klingen mag, zaubern Anneke Campmann und James Scott auf „On Floating Bodies“ einen warmen, organischen Sound, der in seinen besten Momenten recht nah an die intime Zerbrechlichkeit von Dillons Debut-Meisterwerk „This Silence Kills“ herankommt und damit jetzt schon zu den wichtigen Alben des Jahres gehört. Kaufen.

10/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2013

Dienstag, 20. Mai 2025

Gramme - Fascination [Tummy Touch]

Ist das alt? Oder doch neu? Ist die Geschichte um mehr als ein Jahrzehnt musikalisches Schweigen wahr oder doch nur Marketingstrategie? Das Internet zumindest lässt auf zwei Veröffentlichungen in den späten Neunzigern schliessen, die – genau wie dieses CD-Album – perfekt den PostPunk / P-Funk der frühen 80er Jahre emulieren, nicht nur stilistisch sondern auch in Bezug auf die rohe, faszinierend reduziert-funktionale Ästhetik und Produktionsweise jener Ära. Einen Track wie A Certain Ratios Klassiker „Shack Up“ als Referenzpunkt zu nennen dürfte zumindest bei Kennern des Genres das nötige Interesse wecken, um sich diese 39 Minuten Musik ins heimische Regal zu stellen. Wichtig, nicht nur wegen dem sechseinhalbminütigen P-Funk-/Dub-Hybriden „Fascination“ oder dem experimentalistischen „Cabvolt 38“.

9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2013

Donnerstag, 15. Mai 2025

OK Kid - OK Kid [Four Music]

Sprechgesang und HipHop-Vergangenheit trifft auf jammerlappig chartstauglichen Pop a la Tim Bendzko, glattgebügelt bis zum Anschlag und mit offensichtlicher Ambition. Schon beim zweiten Song verspüre ich das Bedürfnis, die Promo-CD sofort ohne Umschweife aus dem Player zu nehmen und spätestens nach der Hälfte des Albums möchte ich dem – Zitat Waschzettel - „Sänger-slash-Rapper“ Jonas einfach nur noch gehörig aufs Maul schlagen. Furchtbar, trotz wahrscheinlich annehmbarer Verkaufszahlen.

0/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2013

Mittwoch, 7. Mai 2025

The Suicide Of Western Culture - Hope Only Brings Pain [Irregular]

The Suicide Of Western Culture – der Name assoziiert Emo oder zumindest Jahrtausendwende-Indie und doch wandelt das spanische Duo eher auf den Pfaden von PostRock und massiven, leicht verzerrten Soundwänden, wie mensch sie auch von Acts wie Mogwai oder auch Holy Ghost kennt, setzt diese Verknüpfung allerdings wesentlich elektronischer um und bleibt dabei erkennbar Band statt nur reines Projekt zu sein. Als Album schon spannend, live sicherlich noch um einiges faszinierender.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 05/2013