„Filesharer Have Small Dicks“ steht
in Kleinstschrift auf der Platte. Das mag zwar angehen, ist aber so
ausgedrückt auch nicht wirklich korrekt und da auch „LDT“ meines
Wissenss nach nicht die korrekte Abkürzung für „limited“ ist,
wirkt das ganze Release schon vor dem Hören ein wenig lieblos
dahingezimmert. Ein Eindruck, der sich leider beim Soundcheck
bestätigt, denn zwei geloopte Saxophontöne auf uninspiriert und bis
zum Erbrechen komprimiert ballernden Bassdrums machen weder Sommer
noch House noch irgendeine Art von –core. Daran können auch die
Remixes aus der Feder von Mike Maass, Felix Bernhardt und Doublescore
nicht viel ändern und ich frage mich, wer diese Platte wo, wie, wann
oder warum spielen sollte.
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 17. November 2022
Donnerstag, 10. November 2022
Spank Protest - Anti-Orgasm / Ask Yourself [Noise Manifesto]
Spank Protest liefern mit dem Sonic
Youth-Cover „Anti-Orgasm“ ein massives RaveTechno-Brett erster
Güte, das sich in eine Reihe mit Tracks wie der Bauhaus-covernden
Dave Clarke / Chicks On Speed-Kollaboration „What Was Her Name?“
oder den Empirion-Klassikern „Narcotic Influence“ und „Jesus
Christ“ einfügt und auch weit über den Techno-Floor hinaus für
Euphorie sorgt. Jetzt schon zeitlos und daher verwundert es wenig,
dass genannter Dave Clarke den Track unlängst in seiner White Noise
Radioshow spielte. „Ask Yourself“ spielt in einer ähnlichen
Soundliga, bemüht dann aber doch die digitalere NuRave-Spielart und
bleibt trotz hohem Abfahrtswert hinter erstgenanntem Tune ein wenig
zurück. Macht aber nichts.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Freitag, 4. November 2022
Drew Sky - Skydoisom 1 [Chiwax Classic Edition 002]
Und die nächste Wiederveröffentlichung
aus dem schier unerschöpflichen Dance Mania-Pool, diesmal aus dem
Jahre 1995 und mit fünf fast schon klassisch zu nennenden Disco-
und rohen UptempoHouse-Tracks - im Radikal Fear-Style zu jener Zeit
schon eher zu den weniger wahnsinnigen Veröffentlichungen des Labels
gehörend, auch wenn das Titelsnippet „Skydoism“ mit seinen
verspulten AcidBreaks nicht zwingend zum Dance Mania-Standard
gehörte. Back to the oldskool mit
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 27. Oktober 2022
Marco Marset - Touch The Bell [Avida 001]
Ein weiteres neues Label im
TechHouse-Zirkus, das sich mit seiner ersten Katalognummer gleich an
kristallklares Vinyl wagt und mit dem Original von „Touch The Bell“
auf der B-Seite dieser 12“ funktionalen Minimalismus ohne viel
unnötigen Schnickschnack liefert, sondern sich statt dessen auf das
Wesentliche besinnt. Soll heissen – ein Mikrovox-Snippet und ein
einzelner, dezent eingesetzter Ton genügen hier, um das Gerüst aus
Bassdrum und zurückgenommener Percussion zu ergänzen. So schraubt
man natürlich keinen Hit für die Ewigkeit, aber ein grundsolides
DJ-Tool, das über lange Zeiträume hinweg immer wieder und vor allem
ohne Abnutzungserscheinungen zum Einsatz kommen kann. Aufgabe
erfüllt. Tolga Fidan erliegt in seinem Remix der Versuchung, mit
verträumten Flächen und heruntergedrehtem Tempo ein eigenes Stück
für die späten Stunden im Club zu schrauben, während Steven Cock
sich auf Reduktion besinnt und einen sich fast unmerklich schleichend
steigernden Mix liefert, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort in
den richtigen Händen zur Waffe werden kann obwohl eigentlich nicht
sonderlich viel passiert.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 20. Oktober 2022
F.O.R.N.I.X. - Munda / Minoah [Efee Records 002]
Hübsch dunkelgrünes Whitelabel-Vinyl
mit passendem Stempel – da hat jemand sich schon der Optik wegen
einen Bonuspunkt verdient, denn für so etwas hege ich Sympathien.
Allerdings hebt dieser das vorliegende Release auch nur auf ein
semi-durchschnittliches Niveau, denn auch wenn die Bassdrum treibt
und die leicht verspult durch den Raum wabernd-vertrippten Stimmen in
„Munda“ gut inszeniert sind, strapaziert die bemüht leiernde
Mundharmonika doch die Nerven auf Dauer etwas sehr stark. Ebenso
verhält es sich leider mit dem Van & Miss Remix von „Minoah“ und
da auf vorliegender 12“ A- und B-Seite auch noch die gleichen
Tracks beheimaten gibt es nicht mehr als
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 13. Oktober 2022
Sandro Beninati - Shamanik [Ton Liebt Klang Records 013]
Ton Liebt Klang. Die Niedlichkeit kennt
keine Grenzen und ähnlich harmlos geht’s natürlich auch auf
dieser Platte zu. Belangloser TechHouse mit ein bisschen
Offbeat-Geraffel, damit es sich Open Air im Grünen auch hübsch
feiert, auch wenn im Endeffekt stundenlang immer die gleichen Presets
in leicht abgeänderten Variationen laufen. Remixe gibt’s von Andy
Kohlmann, Arts & Leni und Mike Wall, die dem Original auch keine
aufregendere Seite abgewinnen können. Technisch geht das alles
durch, aber ich langweile mich musikalisch zu Tode. Hier wäre das
Vinyl tatsächlich verzichtbar gewesen, für den Mut trotzdem welches
zu pressen – und nur dafür - gibt’s
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
2/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 6. Oktober 2022
Max Buschfeld - Times New Romance [Mother 004]
Nicht zwingend aufregend, aber doch
durchaus effektiv nähert sich Max Buschfeld mit seiner „Times New
Romance EP“ dem Thema House und spielt im Titeltrack mit einer
Mischung aus reduziertem Pumpen und äußerst sexy abgewandelten
Oldskool-Stabs, die Ohren und auch Herzen öffnen können und so
manchen Altraver in seliger Erinnerung schwelgen lassen, ohne eins zu
eins kopieren zu wollen. Uplifting hiess dieser Vibe früher einmal
und auch der Remix von Rhadow & Ntfo bewegt sich in diesem
musikalischen Dunstkreis, während „Home“ auf der Flipside
Bronski Beat-Basslines mit smoothem (Neo)Trance vereint und im Remix
sogar hymnenhaft in Richtung BrokenHouse mit Pianolicks mutiert.
Fein.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 29. September 2022
Letherette - Featurette [Ninja Tune]
Mit den vier Tracks dieser Single
kündigt sich für 2013 ein weiteres Debut-Album auf Ninja Tune an,
das das aus Wolverhampton stammende Duo Andy Harber & Richard
Roberts a.k.a. Letherette in den Focus der Öffentlichkeit hieven
soll - auch wenn es weitestgehend rätselhaft bleibt, warum diese
jetzt plötzlich die Erlösung in nebelhaft zerfiltertem FrenchHouse
und süßlichen Future-R’n’B-Ergüssen finden sollte, noch dazu
auf Ninja Tune, das eigentlich mit derartigem Sound bislang recht
wenig am Hut hatte. Diese Platte hinterlässt Fragen, auch wenn
„Wecko“ durchaus passabel verträumten Bleepstep mit
Glockenspiel-Sounds fusioniert.
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 22. September 2022
Lapalux - Some Other Time [Brainfeeder / Ninja Tune]
Verglitchte Electronica trifft auf
Skweee und nebulöse Pop-Attitude, die nie wirklich zum Song wird,
aber doch immer hart an der Grenze zu Selbigem operiert. Nach
WitchHouse jetzt also WitchPop? Mit Einflüssen von Jazz sogar?
Gemessen an der hohen Zahl ähnlich verorteter Veröffentlichungen
dieser Tage könnte sich hier ein neuer Trend auftun.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 15. September 2022
Farbaromat - Golden Over / Over [Concorde Club Recordings]
Und auch auf diesem noch aktuellen
Concorde Club-Release lässt sich eine gewissen Affinität zu frei
fliessenden Trancemomenten und warmen Bassflächen nicht verleugnen,
die sich hier allerdings mit luftiger DubTechno-Würzmischung und
süßlichen Frauenvocals in einem Topf köchelnd präsentieren und
sich auf der balearischen Terrasse genau so gut machen wie im
WarmUp-Set zu einer langen Feiernacht, am besten im direkten Mix mit
Telescope’s 2002er Release „So Bad“ auf Combination Records.
Sweet.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 8. September 2022
Aparde - Eintausend Krieger [Concorde Club Recordings]
„...sind unsere Ziele nun klar
definiert, wir wollen ein ernstzunehmendes Recordlabel werden.“ Ein
hehres Ziel und so ausformuliert natürlich auch einer gewissen
Niedlichkeit nicht entbehrend, aber was Aparde hier mit „Eintausend
Krieger“ abliefert ist tatsächlich seriöser OldskoolTrance, der
stilistisch einer Zeit Tribut zollt in der noch nicht zwingend wilde
Arpeggios und wüste Trommelwirbel das Bild von Trance prägten
sondern warm-flutende, organisch-melodische Strukturen, die am Ende
einer langen Partynacht den schweißnassen Raver mit einem
glücklichen Lächeln sanft in die Morgensonne entsenden konnten.
Genau danach klingt sowohl der Titeltrack in Original- und
Remixversion als auch „Komplex“ und es gibt wenig Zweifel daran,
das ich diese Tracks in 1993/94 geliebt hätte. Und eigentlich
kriegen sie mich auch heute noch auf ziemlich hohem Niveau.
10/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 1. September 2022
FaltyDL - Straight & Arrow [Ninja Tune]
Mit der Single „Straight & Arrow“
liefert FaltyDL einen weiteren Teaser für sein neues Album
„Hardcourage“, das in Kürze auf seinem eigenen Label Blueberry
Records in Zusammenarbeit mit Ninja Tune erscheint und – so scheint
es – den Anschluss an derzeit hippe Namen sucht, zu denen FaltyDL
dieser Tage natürlich selbst gehört. Weicher, verspielter House mit
Future Garage-Bezug sowie Remixe von Four Tet, Mike Q und Gold Panda
machen „Straight & Arrow“ kompatibel mit dem
Hipstermainstream, lassen an verträumte Herbstabende mit güldenen
Sonnenuntergängen denken und liefern durchaus Momente zum
Händchenhalten im Club, überraschen allerdings auch nicht
sonderlich mit Innovation. Solider Stoff, aber kein wirklich großer
Wurf.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 12/2012
Donnerstag, 25. August 2022
Fraktus - Millenium Edition [Staatsakt]
Fraktus waren der große Hype im
Vorfeld des diesjährigen Reeperbahnfestivals, gehandelt und promoted
als die vergessenen Erfinder des Techno, als Bindeglied zwischen
Krautrock und NDW, als Initialzündung und Einfluss für die Stadium
Techno-Epigonen von Scooter und mit dem Song „Supergau“
Inspirationsquelle für Wetsbam’s „Sonic Empire“. Alles Humbug
der ersten Kategorie, aber zumindest der Sound hält sein
Versprechen, denn in der Musik Fraktus’scher Prägung schwingen die
Genialen Dilettanten des betongrauen Berlin der Frühachtziger Jahre
ebenso lebhaft mit wie die Proto-NDW jener Zeit, die sich vor allem
in den Hitsingles to be „Affe Sucht Liebe“ – übrigens auch
geremixt von Alex Christensen – und „Mann“ Gehör verschafft.
Die Frage nach der wahren Identität der Bandmitglieder bleibt hier
bewusst ungeklärt, aber wer bei einer wunderschönen Textzeile wie
„Lady Godiva dein Pferd ist müde...“ immer noch darüber
nachsinnt in welchem Hamburg-spezifischen Kontext ein derartiges
Projekt wohl entstehen kann, dem ist an dieser Stelle auch nicht mehr
wirklich weiterzuhelfen. „Jagt den Fuchs. Da ist der Fuchs.“ Ohne
Worte.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 18. August 2022
Monokle - Saints [Ki Records]
Mit seinen noch jungen 26 Jahren
veröffentlicht der in St. Petersburg beheimatete Produzent Vlad
Kudryavtsev a.k.a. Monokle schon sein fünftes Album insgesamt, tritt
aber mit „Saints“ zum ersten Mal mit einem Solowerk auf dem
physischen Tonträgermarkt in Erscheinung und erweitert damit seine
Zielgruppe erheblich, zumal die Liebhaber klassischer
Electronica-Klänge in der Regel wohl zu einer Generation zählen,
die nicht nur mit der Haptik realweltlicher Medien aufgewachsen
sind, sondern auch in Form von Compilations wie der legendären „Artificial
Intelligence“-Reihe mit entspannten, aber tiefgehenden Ausflügen
in elektronische Welten jenseits der geraden 4/4 Bassdrum
sozialisiert wurden. Ohne die üblichen Vertreter jener Soundwelten
erneut als Referenzpunkt zu zitieren, ergibt sich ein Bild aus dem
Wissen um Monokle’s Vorliebe für frühe Warp
Records-Veröffentlichungen und IDM im Allgemeinen, auch wenn der
IDM/Pop-Crossover „Slower“ als eher unnötiger Versuch aus dem
Rahmen fällt, der zuweilen auch Bezüge zu kontemporärer Bassmusik
zulässt. Diesen Track ausgenommen gibt es verdiente
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 11. August 2022
P.O.S. - We Don’t Even Live Here [Rhymesayers Entertainment]
HipHopElectroRock. Genau in dieser
Schreibweise steht es auf dem Waschzettel. „Wir wollen alles auf
einmal sein“ wäre wohl eine treffendere Formulierung gewesen und
so klingt P.O.S. wie eine unausgegorene Mischung aus BigBeat in den
letzten Zügen, Eminem-Klonen, ein bischen Hoffnung auf Radioeinsatz
und Anerkennung in der Popwelt und der Resterampe der kurzfristig
erfolgreichen Crossover-Szene. Wer das jetzt wie oder warum braucht,
lasse ich mal für alle diejenigen dahingestellt, die gut von gut
gemeint unterscheiden können. Nach ein paar Drinks besoffen zu „They
Can’t Come“ auf einem Konzert rumhüpfen erscheint mir allerdings
eine halbwegs sinnvolle Beschäftigung. Deshalb dann doch noch
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 4. August 2022
DJ Scientist - For Better For Worse [Equinox Records]
Ein überaus deepes und vor allem
erstaunliches Debutalbum, das DJ Scientist hier auf Equinox vorlegt,
entstanden doch die meisten Tracks in ihren Erstfassungen in den
Jahren 2001 bis 2006 und wurden dann aus diversen Gründen erst mit 6
Jahren Abstand erneut überarbeitet. Musikalisch jedoch greift DJ
Scientist noch viel weiter und bis in die 90er zurück und liefert
mit „For Better For Worse“ ein vorwiegend Sample-basiertes
TripHop / Instrumental HipHop-Album, das sich selbst vor absoluten
Klassikern wie DJ Shadow’s „Entroducing“ nicht zwingend
verstecken muss. Beat- und Samplezauberei in Reinkultur und mit dem
Track „Autumn Leaves“ huldigt er dem Blues im TripHop ebenso
ergreifend wie einst DJ Signify mit „Winters Going“ auf Lex
Records. Nice one.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Donnerstag, 28. Juli 2022
Two Fingers - Stunt Rhythms [Big Dada]
Nachdem ich persönlich die Two Fingers
a.k.a. Amon Tobin und Joe Chapman nach ihrer 2009er Debutsingle „What
You Know feat. Sway“ eigentlich ursprünglich als neue
Grime-Hoffnung verbucht hatte, entwickelte sich das musikalische
Schaffen der beiden Produzenten in andere Richtungen und ist jetzt
mit dem dritten Album irgendwo zwischen hochkompromierten
HipHop-Instrumentals, CutUp-EDM und einem brüllend lauten Echo von
dem angelangt, was sich einst vor langer Zeit mal NuRave nannte.
Sägezahnbässe, Glitches und stotternde Rhythmen en masse, dazu
natürlich die ungezügelte Teilnahme am so genannten Loudness War
und mit dem „Defender Rhythm“ lässt sich sogar noch eine weit
entfernte Grime-Verortung ausmachen, auch wenn die Full On-Attitude
mit einem Dauerfeuer von „sonic events per split second“ auf
Dauer anstrengend werden kann. Love it or leave it, dazwischen geht
bei diesem Album wohl wenig.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 22. Juli 2022
Lucas Santtana - The God Who Devastates Also Cures [Mais Um Discos]
Melancholic Listening – gibt es das
schon? Wenn nicht, ist der Begriff hiermit geclaimed und Lucas
Santtana’s Album das Blueprint für dieses Genre. Organische
HipHop- und BrokenBeats aller Art treffen auf klassische
brasilianische Musik und die ihr innewohnende Melancholie und
Sehnsucht, verschmelzen dabei vollends miteinander und bilden ein
natürlich wirkendes, zuweilen Jazz-durchwirktes Konglomerat, anstatt
zu einem artifiziellen Skelett zu erstarren und mit aufgesetztem
Exotica-Bonus zu kokettieren. Dabei hilft natürlich Lucas Santtana’s
brasilianische Herkunft und seine langjährige Erfahrung mit
sogenannter Fusion-Musik, interpretierte er doch schon auf seinem
2000er Debut originäre Strassenmusik seines Landes neu und mischte
diese mit europäischem ElectroPop. Und auch hier geht die Rechnung
auf, denn „The God Who Devastates Also Cures“ ist nicht weniger
als ein fast perfektes Album für spätherbstliche Regentage, selbst
wenn mensch im Regelfall mit lateinamerikanischer Musik wenig
anfangen kann.
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 15. Juli 2022
Anders Ilar - Elva [Shitkatapult Strike 139]
Mit seinem elften Künstleralbum und
einem an diese Zahl angelehnten Produktionskonzept schliesst sich für
Anders Ilar nach neun – nicht: elf - Jahren mit „Elva“ ein
Kreis, veröffentlichte er doch schon sein Ambient-geprägtes Debut
„Everdom“ seinerzeit auf Shitkatapult. Vom ambienten Ansatz
jedoch ist hier nicht mehr übrig geblieben, selbst wenn das Album
mit seinen elf Tracks und 1:11:11 Stunden Laufzeit durchaus im
heimischen Ohrensessel funktioniert. Statt dessen bewegt sich der
schwedische Produzent hier auf den Pfaden von klassischem Electro mit
dunklen Einflüssen und Atmosphären, ganz im Sinne von Acts wie
z.b. Dopplereffekt, Heinrich Mueller oder auch The Exaltics. Wer bei
diesen Namen die Ohren spitzt ist mit diesem Album durchaus
konsequent gut beraten, ebenso wie alle Anhänger Space Night’scher
Electronica-Konstrukte, denen sich Anders Ilar im zweiten Teil des
Albums verstärkt widmet.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
Freitag, 8. Juli 2022
Naytronix - Dirty Glow [Plug Research 130]
Mit einem seltsam verschwebten und
melancholieschwangeren Titeltrack öffnet sich die Welt der Naytronix
unter der Leitung von Nate Brenner, der mit diesem Projekt auf Plug
Research irgendwo zwischen Shoegaze / Indie, mehrstimmigem
Harmoniegesang, Filmmusik und verquerer Exotica mäandert und sich
dabei nie so recht zwischen Track und Song entscheiden kann. Musik
aus einer Zwischenwelt sozusagen, die es trotz vorwiegend angenehmer
Klänge weder dem Konsum- noch dem Rezensenten wirklich leicht macht.
Letzterer verbleibt mit fragendem Blick und vergibt leicht verwirrte
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
5/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 11/2012
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