I Am Kloot sind zurück. Mit ihrem
sechsten, je nach Zählweise auch siebten, Album liefert das in
Manchester beheimatete Trio ein sehr intimes, nahezu zerbrechlich
arrangiertes Zehnerpack aus neuen Songs, die dem geneigten Hörer
dank eines ausgefeilten Mixdowns das Gefühl vermitteln, nicht in der
ersten Reihe des Konzertsaals sondern im Studio direkt zwischen den
Musikern zu stehen, wirklich ganz dicht dabei zu sein und so den
lakonisch-melancholischen BritPop der 1999 gegründeten Band noch
einmal aus einer neuen HD-Perspektive zu erfahren. Ein gefühltes
Frühherbstalbum, das mit sehnsüchtigen Momenten nicht spart ohne
dabei vollends in die untergründig mitschwingende Melancholie zu
verfallen, in „Shoeless“ sogar kurz eine Folk-Affinität
durchschimmern lässt, nur um im darauffolgenden „Even The Stars“
die offensichtliche Schwermut vieler Americana-Songs in ihren
Pop-Entwurf einzuflechten, der sich in seiner unaufgeregten
Schlichtheit als absolut zeitlos erweist.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Lost Reviews From The Archive
Was nach der Deadline übrig blieb.
Donnerstag, 28. September 2023
Donnerstag, 21. September 2023
Bad Cop Bad Cop - Wings Of Techno [Pomelo 032]
Wenn sich Alex Cortex und Lopazz als
Bad Cop Bad Cop zusammentun, um auf dem unbestritten legendären
Pomelo-Imprint ein Album zu veröffentlichen, schürt dies vor allem
zwei Dinge – Erwartungshaltung und Neugier, denn es darf als sicher
gelten, dass eine Kollaboration dieser beiden Künstler mehr und vor
allem ganz anders ist als nur die Kombination ihrer Einzelkarrieren.
So strotzen die „Wings Of Techno“ nur so vor elektronischem Funk
auf der Basis der straighten 4/4-Bassdrum, verneigen sich auf
spezielle Art tief vor Disco und Handclaps und legen dabei eine
unverschämt dreckige Sleaziness an den Tag, die sich auch in
Soundtracks zu Miami-basierten 80er Copmovies oder Softpornos der
gleichen Ära gut machen könnte und in dieser Weise tatsächlich nur
auf einem Wiener Label stattfinden kann. Doch auch die härter
gepolte DJ-Fraktion findet auf „Wings Of Techno“ ihr Futter,
spart doch ein Track wie „Cornplex“ nicht mit Verweisen auf
hochkomprimierte Rave-Exzesse und verzerrt stampfende
EBM-Befindlichkeit a la Terrence Fixmer & Co.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 14. September 2023
Various Artists - Let Fantasy Be Heard [Danza Macabra Records 011]
Mit seiner mittlerweile elften
Veröffentlichung versammelt das in Slovenien beheimatet Label Danza
Macabra Records neben einem Track des Gründerduos Edin Cuturic und
Martin Rojnik drei weitere Tunes aus der Feder von Larsson, Rico
Puestel und Owen Howells auf einem Release, die sich zwischen den
Eckpunkten reduziert treibendem ClubTechno – Larssons „Late Night
Fantasy“ - , experimentellem Off-Key TechHouse mit knarzend
übersteuerten Bässen und upliftenden TechHouse-Episoden a la „Chaos
Rains“ bewegen. Abwechslungsreich und durchaus amtlich.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 7. September 2023
Seph - AM 02 [Aula Magna Records 002]
Der argentische Produzent Sebastian
Galante alias Seph schafft mit der zweiten Veröffentlichung des
ebenfalls in seinem Heimatland ansässigen Labels Aula Magna Records
einen überaus galanten Spagat zwischen Dub-induziertem Club- und
BrokenTechno, dem mensch sich in seiner Reduktion auf wesentliche
Elemente schwer entziehen kann. Vor allem B1-Tune „Navi“ dürfte
auch unter den Fans des deeperen Dubstep seine Freunde finden und in
diesem Kontext ebenso für volle Tanzflächen sorgen wie jüngst
Tracks von Produzenten wie Deadbeat oder auch Monolake. Sehr
bemerkenswert auch der Ambient-geprägte BrokenTechno-Entwurf „Zoom
(Bi)“ auf B2 und damit reif für verdiente
9/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 31. August 2023
MRI & We:Two - #001 [Resopal Schallware 086]
Auch das Team von Resopal Schallware
startet mit hochgeschraubter Geschwindigkeit ins noch junge Jahr,
bedient sich dabei leider auf dem A-seitigen „Sam's Detonator“
klackernder Minimalstrukturen aus der Mitte des letzten Jahrzehnts
und sirenenartiger Steigerungen, die wohl die Beginn der sogenannten
Abfahrt einläuten sollen, dabei – wie auch die wabernd
angerissenen Melodiefetzen - allerdings eher zu
großraumdiscotauglichem ElectroHouse denn zu zeitgemäßer Clubmusik
passen. Ähnliches gilt auch für „Matador“ und „Jack And
Lumber“ auf der Flipside, die damit ebenfalls durchs Raster fallen,
obwohl es sicherlich eine Zielgruppe für diese Platte gibt. Der
Rezensent allerdings zählt nicht dazu.
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
4/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 24. August 2023
Dublicator - Diffuse Glow EP [Plug & Lay Records 001]
Der aus Ungarn stammende Produzent
Tamas Olejnik a.k.a. Dublicator liefert die Katalognummer 001 des
frischen Labels Plug & Lay Records und driftet mit den vier
Tracks seiner „Diffuse Glow EP“ zwischen dezent-schwebendem
DubTechno, zurückgenommenen Flächen und auch im Heimkontext zu
goutierenden ArmchairTechno-Vergnügen. Dabei orientiert er sich nur
partiell an den typischen, seit Basic Channel unzählige Male
beackerten Chords sondern arbeitet vordergründig mehr mit sanft
moduliertem Hallfahnenrauschen und warmen, allumfließenden
Basswellen, deren überaus angenehme Sogwirkung sich am Besten nach
vielen durchtanzten Stunden im Club erfahren lässt.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 17. August 2023
Chevel - Hearring EP [Non Series 005]
Endlich mal wieder MinimalTechno, der
seinen Namen auch wirklich in aller Form verdient. Zügig und auf das
Wesentliche reduziert erobert Dario Tronchin als Chevel die
Plattenkisten aller spiel- und mixfreudiger DJs, liefert mit „Fringe“
eine leicht verspulte Acid-Variation, die auch eines Abe Duque würdig
wäre, und macht auch sonst mit seinen hypnotisch-trommelnden
Techno-Variationen grosse Freude.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 10. August 2023
Xusav - Wherever You Are EP [Deepart 004]
Erst in 2012 gegründet präsentiert
das Madrid-basierte Imprint Depaart schon seine vierte
Veröffentlichung und holt sich nach drei Releases der Labelgründer
erstmalig einen Fremdproduzenten ins Labelboot, der hier in drei
Varianten tief pumpenden, basswarmen House und DeepHouse liefert,
dabei die Tanzfläche immer fest im Auge behält und sich doch einen
eigenen speziellen und vor allem leicht verspulten Stil bewahrt, der
sich wie ein roter Faden durch Xusav's durchaus Detroit-beeinflusste
Bearbeitung von Strings und Vocals zieht. Durchaus empfehlenswert
auch für diejenigen, die sonst ausschliesslich im US-House-Fach des
Plattenladens ihres Vertrauens stöbern.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 3. August 2023
Wefeelnomath - Import Export EP [Teng Records]
Die italienischen Produzenten Mathias
Cordsen und Filippo Rocco debütieren dieser Tage mit ihrem
Wefeelnomath-Projekt auf Nick Woolfsons Teng Records Label und widmen
sich mit ihrer neuen Veröffentlichung voll und ganz einer
verspielten, flächendurchtränkten DeepHouse-Variation, die den
Liebhaber dieses Sounds mit unerwarteten Synthie-Improvisationen,
Cowbell-Attacken und ähnlichen Spielereien erfreut. Mit „Look“
liefert das Duo einen Late-Night-Stomper, der zusätzlich noch von
Dessous Recordings-Produzent Owain K durch den Remixwolf gedreht und
in ein für íhn typisch reduziertes, aber hocheffektives Tool
verwandelt wird. Zeitlos.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 27. Juli 2023
Spin Science - Wonderland [Audio Tonic Records 019]
Der in Estland beheimatete Produzent
Ülar Aasmäe, besser bekannt unter seinem Alias Spin Science,
veröffentlicht mit „Wonderland“ bereits seine dritte digitale
Single auf Audio Tonic Records und liefert mit diesen Track einen
frühen Kandidaten für einen DeepHouse-Sommerhit, kombiniert er doch
geschickt eine lebhafte, techy Hook mit positivster Grundstimmung,
gefilterte Vocals, Snare-Attacken und ein von massiven Flächen
geprägtes Breakdown, das sogar Tranceliebhabern die Freudentränen
in die Augen treibt, während Tom Middleton sich mit seinem Remix in
techhousigere Gefilde vorwagt, in typisch englischer Weise die
ravigen Aspekte des Tracks herausarbeitet und so ein Blueprint für
(Neo)Trance in 2013 schafft an dem sich dieses Jahr noch viele Tracks
messen müssen.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 20. Juli 2023
Professor Inc. - Protensive Apodicticity [Bad Animal 005]
Frederic Poix a.k.a. Professor Inc. legt
mit seinem neuen Viertracker nach Releases auf Rue De Plaisance und
Boe in 2012 erneut vor und beackert mit der zungenverknotenden
„Protensive Apodicticity EP“ ein zugegebenermaßen etwas weird
anmutendes Feld zwischen omnipräsenten Hallfahnen, skelettiertem,
roh aus analogen Maschinen gepumpten, statisch wirkendem TechHouse
und Splittern von frei eingestreutem, zuweilen nur grob editiertem
Schlagwerk, das auf Fans von Labels wie Philpot oder MCDE trotz
dunklerer Verortung einen gewissen Reiz ausüben dürfte. Auf B1
widmet sich Safeword dem Remixauftrag zu „Roots“, zieht dabei
überraschend die Temposchraube an und liefert mit seiner
Interpretation den tanzflächentauglichsten Track dieser 12“.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 13. Juli 2023
Liebig & Enviro - The Initimate Express [Kwattro Kanalo 002]
Nach Deep kommt Disco und nach Disco
die Schleife. Getreu dieser Faustregel loopen sich Liebig &
Enviro auf ihrer aktuellen 12“ durch vier pumpende Tracks zwischen
SlowHouse und Primetime, die in sich in ihrer Machart zuweilen am
French Touch der Endneunziger orientieren, jedoch in keiner Sekunde
altbacken oder kopiert klingen. Im Gegenteil – mit „1000 Loops Of
Love“ versteckt sich auf B2 sogar ein potentieller Hitkandidat für
die ganz späten Stunden im Liebhaberclub der Wahl während „The
Intimate Express“ verliebt mit ItaloDisco-Synthies flirtet.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 6. Juli 2023
Prad Bitt - The Fight Is Over [Snejl Black 001]
Eigentlich schon auf den ersten Blick
aufgrund des NDW-Faktor – mensch erinnere sich: Neue Deutsche
Witzigkeit - im Artistnamen durchgefallen, entpuppt sich „The
Fight Is Over“ mit Remixen von Salz und Brendon Möller als
unerwartet hochwertiges DubTechno-Release mit TechHouse-Einschlag,
das dem Genre zwar keine essentiell neuen Erkenntnisse abgewinnen
kann, dafür im letzten Drittel von „2nd Rule“ mit
einer sich überraschend aus dem Nichts hervormodulierenden Acidline
punktet.
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 29. Juni 2023
J.T.C. - Sonic Kriminal [Killekill 011 Promo]
Tadd Mullinix a.ka. James T. Cotton
a.k.a. J.T.C. nun also mit seinem ersten Solorelease auf Killekill,
das binnen vier Tracks eine Brücke zwischen 'troitschen
Flächenkonstruktionen, dichtem, melancholisch-rohem DeepHouse und
auf dem B1-Track „Earth“ sogar TechnoJazz Steve Stoll'scher
-Prägung schlägt. Damit liegt der in Ann Arbor beheimatete
Produzent auf voller Linie richtig und verdient sich
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 22. Juni 2023
Guri - Freedom EP [Sub_Urban 001]
Die spanische Eventagentur Sub_Urban
launcht mit der „Freedom EP“ ihr eigenes Label und öffnet die
musikalischen Tore mit einer Veröffentlichung ihres Resident-DJ
Guri, der sich hier mit seinen drei Tracks dem klassischen,
positiv upliftenden House amerikanischer Prägung widmet, ohne sich
lange mit überflüssiger Cheesyness und anderen unnötigen
Verschnörkelungen aufzuhalten. Dabei macht genau diese Reduktion auf
die wesentlichen Elemente den Reiz der Tracks aus, die sich inklusive
der melancholisch-flächigen DeepHouse-Nummer „Sneaker Lover“
lange in den Plattenkisten der Welt bewähren dürften.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 15. Juni 2023
Four Seasons Volume 1 [Got 2 Go Records 002]
Limitiert auf 250 in grau-marmoriertes
Vinyl gepresste 12“es liefert das französische Label Got 2 Go
Records hier jeweils einen Track der Künstler Whim-ee und Anaxander
im Orginal, im ersten Fall ergänzt um einen zusätzlichen Remix von
Martin De Brig während im zweiten Fall Jared Wilson für eine
weitere Bearbeitung an den Reglern steht. Das Resultat sind insgesamt
vier angenehm zurückhaltende Tracks zwischen House und TechHouse,
denen ihr basswarmer Chicago- /Jack-Bezug gut zu Gesicht steht und
sich auch in 5 Jahren noch problemlos in jedes Set einfügen lässt.
Vor allem die lebhaft-modulierte Acidline und die sirenenhaften
Out-of-Tune-Flächenkonstruktion in Anaxanders „You Got“ haben
zur richtigen Zeit gespielt zweifelsohne Hitpotential und verdienen
erhöhte Aufmerksamkeit. Gut.
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Donnerstag, 8. Juni 2023
Fer BR - Jungle Life EP [Waveform Recordings 012]
Mit Fer BR geht dieser Tage ein
weiterer Spanier ins Rennen um die House-Krone und serviert auf
Waveform Recordings vier recht trocken-perkussive Variationen von
Latin-/TribalHouse, die sich nicht auf starre Loopstrukturen
verlassen sondern im freien Spiel mit perkussiven Elementen über
eben jenen Loops an Veröffentlichungen wie die leider extrem
unterbewertete Paddo / Sis-Kollaboration „Yuhricame“ aus dem
Jahre 2008 erinnern. Das ist natürlich nicht mehr neu, taugt aber
für mixfreudige DJs immer noch als properes Tool.
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
6/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013
Samstag, 3. Juni 2023
Ulrich Schnauss - A Long Way To Fall [Scripted Realities / PIAS]
Ist das nun Wahnwitz oder
Überheblichkeit, die Promoversion des neuen Ulrich Schnauss-Albums
ohne den titelstiftenden Track zu verschicken und statt dessen den
Waschzettel mit dem Hinweis zu versehen, das dieser jetzt „available
for listening / download“ sei? Spinnen die alle? Doch ungeachtet
dieses Fauxpas liefert der geschätzte Chefshoegazer mit „A Long
Way To Fall“ ein Album, das zwar seine Vorliebe für zurückhaltende
Intimität und Wärme nicht verleugnen kann, jedoch weitgehend ohne
Ingredenzien wie Reverb, Echo und ewige Gitarrenfeedbacks auskommt.
Statt dessen überwiegt ambientöse, von weiten Räumen und langen
Kamerafahrten geprägte Electronica mit behutsam geschichteten
Flächenkonstrukten, die sich Lage um Lage über angenehm flackernd
agierende Beatskelette setzen und im Falle von „Like A Ghost In
Your Own Life“, dem kosmisch trippenden „A Ritual In Time And
Death“ oder dem schwer dräuenden „The Weight Of Darkening Skies“
sogar auf der höher geschulten Tanzfläche funktionieren. Kann
mensch dieses Album nicht mögen?
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013
8/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013
Donnerstag, 25. Mai 2023
Tolcha - Neustadt [Neopren Records 027]
Tolcha. Da war doch mal was. Im
hinteren Winkel des Rezensentengedächtnisses leuchtet eine kleine
rote Lampe schwach auf, deren Bedeutung dank eines nicht
funktionierenden Surfsticks – mit Grüßen an Vodafone: Ihr könnt
mich grad mal kreuzweise... - zur Zeit leider nicht via Discogs
decodiert werden kann. Ungeachtet dessen stellt diese LP mit ihren
acht Tracks zwischen TripHop, Chemical- / BigBeat – sic! -, Funky
Breaks, NeoCosmic und einem spacigen Drum'n'Bass-Entwurf nicht nur
wegen ihrer immensen stilistischen Bandbreite eine empfehlenswerte
Ausnahmeerscheinung im Jahre 2013 dar sondern in dieser Form auch ein
wirkliches Album, das mehr sein will als nur eine lose Reihung von
Tracks. Tolcha löst diese Aufgabe stilsicher und meldet sich mit
„Neustadt“ zurück auf der Tanzfläche. Gute
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013
7/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013
Donnerstag, 18. Mai 2023
The Ruby Suns - Christopher [Memphis Industries]
Das schlägt sie wieder durch, meine
Abneigung gegen Fahnen in general und gerade die Kombination
schwarz-rot-gold löst bei mir auf Grund einer klaren Fußball- /
EM-Assoziation und einer extrem ausgeprägten Allergie gegen
herumgrölende Fanprolls einen heftigen Brechreiz aus. Deswegen haben
die sicherlich unabsichtlich farbähnlich gestalteten Promocover von
Memphis Industries schon im Vorfeld einen extrem schweren Stand, auch
wenn der auf Formatradioplatzierung schielende IndiePop mit zum
Falsett tendierenden Zuckergußvocals und leichtem Pet Shop
Boys-Verweis an sich durchaus okay geht - zumindest, wenn mensch auf
Harmlosigkeiten und extrem junge, verträumt-verliebte Indiemädchen
mit Vorliebe für große Gesten und Diddlmäuse steht. Der Rezensent
verzichtet dankend und hört nach so viel Kitsch erst mal ein wenig
Gabba.
3/10 Points
Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013
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