Donnerstag, 28. September 2023

I Am Kloot - Let It All In [Shepherd Moon]

I Am Kloot sind zurück. Mit ihrem sechsten, je nach Zählweise auch siebten, Album liefert das in Manchester beheimatete Trio ein sehr intimes, nahezu zerbrechlich arrangiertes Zehnerpack aus neuen Songs, die dem geneigten Hörer dank eines ausgefeilten Mixdowns das Gefühl vermitteln, nicht in der ersten Reihe des Konzertsaals sondern im Studio direkt zwischen den Musikern zu stehen, wirklich ganz dicht dabei zu sein und so den lakonisch-melancholischen BritPop der 1999 gegründeten Band noch einmal aus einer neuen HD-Perspektive zu erfahren. Ein gefühltes Frühherbstalbum, das mit sehnsüchtigen Momenten nicht spart ohne dabei vollends in die untergründig mitschwingende Melancholie zu verfallen, in „Shoeless“ sogar kurz eine Folk-Affinität durchschimmern lässt, nur um im darauffolgenden „Even The Stars“ die offensichtliche Schwermut vieler Americana-Songs in ihren Pop-Entwurf einzuflechten, der sich in seiner unaufgeregten Schlichtheit als absolut zeitlos erweist.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 21. September 2023

Bad Cop Bad Cop - Wings Of Techno [Pomelo 032]

Wenn sich Alex Cortex und Lopazz als Bad Cop Bad Cop zusammentun, um auf dem unbestritten legendären Pomelo-Imprint ein Album zu veröffentlichen, schürt dies vor allem zwei Dinge – Erwartungshaltung und Neugier, denn es darf als sicher gelten, dass eine Kollaboration dieser beiden Künstler mehr und vor allem ganz anders ist als nur die Kombination ihrer Einzelkarrieren. So strotzen die „Wings Of Techno“ nur so vor elektronischem Funk auf der Basis der straighten 4/4-Bassdrum, verneigen sich auf spezielle Art tief vor Disco und Handclaps und legen dabei eine unverschämt dreckige Sleaziness an den Tag, die sich auch in Soundtracks zu Miami-basierten 80er Copmovies oder Softpornos der gleichen Ära gut machen könnte und in dieser Weise tatsächlich nur auf einem Wiener Label stattfinden kann. Doch auch die härter gepolte DJ-Fraktion findet auf „Wings Of Techno“ ihr Futter, spart doch ein Track wie „Cornplex“ nicht mit Verweisen auf hochkomprimierte Rave-Exzesse und verzerrt stampfende EBM-Befindlichkeit a la Terrence Fixmer & Co.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 14. September 2023

Various Artists - Let Fantasy Be Heard [Danza Macabra Records 011]

Mit seiner mittlerweile elften Veröffentlichung versammelt das in Slovenien beheimatet Label Danza Macabra Records neben einem Track des Gründerduos Edin Cuturic und Martin Rojnik drei weitere Tunes aus der Feder von Larsson, Rico Puestel und Owen Howells auf einem Release, die sich zwischen den Eckpunkten reduziert treibendem ClubTechno – Larssons „Late Night Fantasy“ - , experimentellem Off-Key TechHouse mit knarzend übersteuerten Bässen und upliftenden TechHouse-Episoden a la „Chaos Rains“ bewegen. Abwechslungsreich und durchaus amtlich.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 7. September 2023

Seph - AM 02 [Aula Magna Records 002]

Der argentische Produzent Sebastian Galante alias Seph schafft mit der zweiten Veröffentlichung des ebenfalls in seinem Heimatland ansässigen Labels Aula Magna Records einen überaus galanten Spagat zwischen Dub-induziertem Club- und BrokenTechno, dem mensch sich in seiner Reduktion auf wesentliche Elemente schwer entziehen kann. Vor allem B1-Tune „Navi“ dürfte auch unter den Fans des deeperen Dubstep seine Freunde finden und in diesem Kontext ebenso für volle Tanzflächen sorgen wie jüngst Tracks von Produzenten wie Deadbeat oder auch Monolake. Sehr bemerkenswert auch der Ambient-geprägte BrokenTechno-Entwurf „Zoom (Bi)“ auf B2 und damit reif für verdiente


9/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 31. August 2023

MRI & We:Two - #001 [Resopal Schallware 086]

Auch das Team von Resopal Schallware startet mit hochgeschraubter Geschwindigkeit ins noch junge Jahr, bedient sich dabei leider auf dem A-seitigen „Sam's Detonator“ klackernder Minimalstrukturen aus der Mitte des letzten Jahrzehnts und sirenenartiger Steigerungen, die wohl die Beginn der sogenannten Abfahrt einläuten sollen, dabei – wie auch die wabernd angerissenen Melodiefetzen - allerdings eher zu großraumdiscotauglichem ElectroHouse denn zu zeitgemäßer Clubmusik passen. Ähnliches gilt auch für „Matador“ und „Jack And Lumber“ auf der Flipside, die damit ebenfalls durchs Raster fallen, obwohl es sicherlich eine Zielgruppe für diese Platte gibt. Der Rezensent allerdings zählt nicht dazu.

4/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 24. August 2023

Dublicator - Diffuse Glow EP [Plug & Lay Records 001]

Der aus Ungarn stammende Produzent Tamas Olejnik a.k.a. Dublicator liefert die Katalognummer 001 des frischen Labels Plug & Lay Records und driftet mit den vier Tracks seiner „Diffuse Glow EP“ zwischen dezent-schwebendem DubTechno, zurückgenommenen Flächen und auch im Heimkontext zu goutierenden ArmchairTechno-Vergnügen. Dabei orientiert er sich nur partiell an den typischen, seit Basic Channel unzählige Male beackerten Chords sondern arbeitet vordergründig mehr mit sanft moduliertem Hallfahnenrauschen und warmen, allumfließenden Basswellen, deren überaus angenehme Sogwirkung sich am Besten nach vielen durchtanzten Stunden im Club erfahren lässt.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 17. August 2023

Chevel - Hearring EP [Non Series 005]

Endlich mal wieder MinimalTechno, der seinen Namen auch wirklich in aller Form verdient. Zügig und auf das Wesentliche reduziert erobert Dario Tronchin als Chevel die Plattenkisten aller spiel- und mixfreudiger DJs, liefert mit „Fringe“ eine leicht verspulte Acid-Variation, die auch eines Abe Duque würdig wäre, und macht auch sonst mit seinen hypnotisch-trommelnden Techno-Variationen grosse Freude.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 10. August 2023

Xusav - Wherever You Are EP [Deepart 004]

Erst in 2012 gegründet präsentiert das Madrid-basierte Imprint Depaart schon seine vierte Veröffentlichung und holt sich nach drei Releases der Labelgründer erstmalig einen Fremdproduzenten ins Labelboot, der hier in drei Varianten tief pumpenden, basswarmen House und DeepHouse liefert, dabei die Tanzfläche immer fest im Auge behält und sich doch einen eigenen speziellen und vor allem leicht verspulten Stil bewahrt, der sich wie ein roter Faden durch Xusav's durchaus Detroit-beeinflusste Bearbeitung von Strings und Vocals zieht. Durchaus empfehlenswert auch für diejenigen, die sonst ausschliesslich im US-House-Fach des Plattenladens ihres Vertrauens stöbern.


8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 3. August 2023

Wefeelnomath - Import Export EP [Teng Records]

Die italienischen Produzenten Mathias Cordsen und Filippo Rocco debütieren dieser Tage mit ihrem Wefeelnomath-Projekt auf Nick Woolfsons Teng Records Label und widmen sich mit ihrer neuen Veröffentlichung voll und ganz einer verspielten, flächendurchtränkten DeepHouse-Variation, die den Liebhaber dieses Sounds mit unerwarteten Synthie-Improvisationen, Cowbell-Attacken und ähnlichen Spielereien erfreut. Mit „Look“ liefert das Duo einen Late-Night-Stomper, der zusätzlich noch von Dessous Recordings-Produzent Owain K durch den Remixwolf gedreht und in ein für íhn typisch reduziertes, aber hocheffektives Tool verwandelt wird. Zeitlos.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 27. Juli 2023

Spin Science - Wonderland [Audio Tonic Records 019]

Der in Estland beheimatete Produzent Ülar Aasmäe, besser bekannt unter seinem Alias Spin Science, veröffentlicht mit „Wonderland“ bereits seine dritte digitale Single auf Audio Tonic Records und liefert mit diesen Track einen frühen Kandidaten für einen DeepHouse-Sommerhit, kombiniert er doch geschickt eine lebhafte, techy Hook mit positivster Grundstimmung, gefilterte Vocals, Snare-Attacken und ein von massiven Flächen geprägtes Breakdown, das sogar Tranceliebhabern die Freudentränen in die Augen treibt, während Tom Middleton sich mit seinem Remix in techhousigere Gefilde vorwagt, in typisch englischer Weise die ravigen Aspekte des Tracks herausarbeitet und so ein Blueprint für (Neo)Trance in 2013 schafft an dem sich dieses Jahr noch viele Tracks messen müssen.


8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 20. Juli 2023

Professor Inc. - Protensive Apodicticity [Bad Animal 005]

Frederic Poix a.k.a. Professor Inc. legt mit seinem neuen Viertracker nach Releases auf Rue De Plaisance und Boe in 2012 erneut vor und beackert mit der zungenverknotenden „Protensive Apodicticity EP“ ein zugegebenermaßen etwas weird anmutendes Feld zwischen omnipräsenten Hallfahnen, skelettiertem, roh aus analogen Maschinen gepumpten, statisch wirkendem TechHouse und Splittern von frei eingestreutem, zuweilen nur grob editiertem Schlagwerk, das auf Fans von Labels wie Philpot oder MCDE trotz dunklerer Verortung einen gewissen Reiz ausüben dürfte. Auf B1 widmet sich Safeword dem Remixauftrag zu „Roots“, zieht dabei überraschend die Temposchraube an und liefert mit seiner Interpretation den tanzflächentauglichsten Track dieser 12“.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 13. Juli 2023

Liebig & Enviro - The Initimate Express [Kwattro Kanalo 002]

Nach Deep kommt Disco und nach Disco die Schleife. Getreu dieser Faustregel loopen sich Liebig & Enviro auf ihrer aktuellen 12“ durch vier pumpende Tracks zwischen SlowHouse und Primetime, die in sich in ihrer Machart zuweilen am French Touch der Endneunziger orientieren, jedoch in keiner Sekunde altbacken oder kopiert klingen. Im Gegenteil – mit „1000 Loops Of Love“ versteckt sich auf B2 sogar ein potentieller Hitkandidat für die ganz späten Stunden im Liebhaberclub der Wahl während „The Intimate Express“ verliebt mit ItaloDisco-Synthies flirtet.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 6. Juli 2023

Prad Bitt - The Fight Is Over [Snejl Black 001]

Eigentlich schon auf den ersten Blick aufgrund des NDW-Faktor – mensch erinnere sich: Neue Deutsche Witzigkeit - im Artistnamen durchgefallen, entpuppt sich „The Fight Is Over“ mit Remixen von Salz und Brendon Möller als unerwartet hochwertiges DubTechno-Release mit TechHouse-Einschlag, das dem Genre zwar keine essentiell neuen Erkenntnisse abgewinnen kann, dafür im letzten Drittel von „2nd Rule“ mit einer sich überraschend aus dem Nichts hervormodulierenden Acidline punktet.

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 29. Juni 2023

J.T.C. - Sonic Kriminal [Killekill 011 Promo]

Tadd Mullinix a.ka. James T. Cotton a.k.a. J.T.C. nun also mit seinem ersten Solorelease auf Killekill, das binnen vier Tracks eine Brücke zwischen 'troitschen Flächenkonstruktionen, dichtem, melancholisch-rohem DeepHouse und auf dem B1-Track „Earth“ sogar TechnoJazz Steve Stoll'scher -Prägung schlägt. Damit liegt der in Ann Arbor beheimatete Produzent auf voller Linie richtig und verdient sich

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 22. Juni 2023

Guri - Freedom EP [Sub_Urban 001]

Die spanische Eventagentur Sub_Urban launcht mit der „Freedom EP“ ihr eigenes Label und öffnet die musikalischen Tore mit einer Veröffentlichung ihres Resident-DJ Guri, der sich hier mit seinen drei Tracks dem klassischen, positiv upliftenden House amerikanischer Prägung widmet, ohne sich lange mit überflüssiger Cheesyness und anderen unnötigen Verschnörkelungen aufzuhalten. Dabei macht genau diese Reduktion auf die wesentlichen Elemente den Reiz der Tracks aus, die sich inklusive der melancholisch-flächigen DeepHouse-Nummer „Sneaker Lover“ lange in den Plattenkisten der Welt bewähren dürften.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 15. Juni 2023

Four Seasons Volume 1 [Got 2 Go Records 002]

Limitiert auf 250 in grau-marmoriertes Vinyl gepresste 12“es liefert das französische Label Got 2 Go Records hier jeweils einen Track der Künstler Whim-ee und Anaxander im Orginal, im ersten Fall ergänzt um einen zusätzlichen Remix von Martin De Brig während im zweiten Fall Jared Wilson für eine weitere Bearbeitung an den Reglern steht. Das Resultat sind insgesamt vier angenehm zurückhaltende Tracks zwischen House und TechHouse, denen ihr basswarmer Chicago- /Jack-Bezug gut zu Gesicht steht und sich auch in 5 Jahren noch problemlos in jedes Set einfügen lässt. Vor allem die lebhaft-modulierte Acidline und die sirenenhaften Out-of-Tune-Flächenkonstruktion in Anaxanders „You Got“ haben zur richtigen Zeit gespielt zweifelsohne Hitpotential und verdienen erhöhte Aufmerksamkeit. Gut.

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Donnerstag, 8. Juni 2023

Fer BR - Jungle Life EP [Waveform Recordings 012]

Mit Fer BR geht dieser Tage ein weiterer Spanier ins Rennen um die House-Krone und serviert auf Waveform Recordings vier recht trocken-perkussive Variationen von Latin-/TribalHouse, die sich nicht auf starre Loopstrukturen verlassen sondern im freien Spiel mit perkussiven Elementen über eben jenen Loops an Veröffentlichungen wie die leider extrem unterbewertete Paddo / Sis-Kollaboration „Yuhricame“ aus dem Jahre 2008 erinnern. Das ist natürlich nicht mehr neu, taugt aber für mixfreudige DJs immer noch als properes Tool.

6/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 02/2013

Samstag, 3. Juni 2023

Ulrich Schnauss - A Long Way To Fall [Scripted Realities / PIAS]

Ist das nun Wahnwitz oder Überheblichkeit, die Promoversion des neuen Ulrich Schnauss-Albums ohne den titelstiftenden Track zu verschicken und statt dessen den Waschzettel mit dem Hinweis zu versehen, das dieser jetzt „available for listening / download“ sei? Spinnen die alle? Doch ungeachtet dieses Fauxpas liefert der geschätzte Chefshoegazer mit „A Long Way To Fall“ ein Album, das zwar seine Vorliebe für zurückhaltende Intimität und Wärme nicht verleugnen kann, jedoch weitgehend ohne Ingredenzien wie Reverb, Echo und ewige Gitarrenfeedbacks auskommt. Statt dessen überwiegt ambientöse, von weiten Räumen und langen Kamerafahrten geprägte Electronica mit behutsam geschichteten Flächenkonstrukten, die sich Lage um Lage über angenehm flackernd agierende Beatskelette setzen und im Falle von „Like A Ghost In Your Own Life“, dem kosmisch trippenden „A Ritual In Time And Death“ oder dem schwer dräuenden „The Weight Of Darkening Skies“ sogar auf der höher geschulten Tanzfläche funktionieren. Kann mensch dieses Album nicht mögen?

8/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013

Donnerstag, 25. Mai 2023

Tolcha - Neustadt [Neopren Records 027]

Tolcha. Da war doch mal was. Im hinteren Winkel des Rezensentengedächtnisses leuchtet eine kleine rote Lampe schwach auf, deren Bedeutung dank eines nicht funktionierenden Surfsticks – mit Grüßen an Vodafone: Ihr könnt mich grad mal kreuzweise... - zur Zeit leider nicht via Discogs decodiert werden kann. Ungeachtet dessen stellt diese LP mit ihren acht Tracks zwischen TripHop, Chemical- / BigBeat – sic! -, Funky Breaks, NeoCosmic und einem spacigen Drum'n'Bass-Entwurf nicht nur wegen ihrer immensen stilistischen Bandbreite eine empfehlenswerte Ausnahmeerscheinung im Jahre 2013 dar sondern in dieser Form auch ein wirkliches Album, das mehr sein will als nur eine lose Reihung von Tracks. Tolcha löst diese Aufgabe stilsicher und meldet sich mit „Neustadt“ zurück auf der Tanzfläche. Gute

7/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013

Donnerstag, 18. Mai 2023

The Ruby Suns - Christopher [Memphis Industries]

Das schlägt sie wieder durch, meine Abneigung gegen Fahnen in general und gerade die Kombination schwarz-rot-gold löst bei mir auf Grund einer klaren Fußball- / EM-Assoziation und einer extrem ausgeprägten Allergie gegen herumgrölende Fanprolls einen heftigen Brechreiz aus. Deswegen haben die sicherlich unabsichtlich farbähnlich gestalteten Promocover von Memphis Industries schon im Vorfeld einen extrem schweren Stand, auch wenn der auf Formatradioplatzierung schielende IndiePop mit zum Falsett tendierenden Zuckergußvocals und leichtem Pet Shop Boys-Verweis an sich durchaus okay geht - zumindest, wenn mensch auf Harmlosigkeiten und extrem junge, verträumt-verliebte Indiemädchen mit Vorliebe für große Gesten und Diddlmäuse steht. Der Rezensent verzichtet dankend und hört nach so viel Kitsch erst mal ein wenig Gabba.


3/10 Points

Gastreview für Fazemag, Ausgabe 01/2013